Stern schlägt Brause: Vettel schiebt Frust, Rosberg feiert

Mercedes-Pilot gewinnt in Silverstone und fügt damit Red Bull im Formel-1-Krieg der Hersteller eine empfindliche Niederlage bei. Weltmeister traurig: „Das ist schade, ich konnte nichts dafür.”
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Silerstone - Mercedes schaltet einen Gang höher, Mercedes greift an. Und schon ist die Formel 1 in heller Aufregung. Die Atmosphäre zwischen der Marke mit dem Stern und Red Bull ist vergiftet. Es herrscht Eiszeit zwischen den beiden Schwergewichten der Branche. Die verfeindeten Teams kämpfen verbittert um die Vorherrschaft in der Königsklasse – und diesmal hat Mercedes dem bei den Stuttgartern ungeliebten „Brausehersteller” Red Bull mit dem Sieg von Nico Rosberg in Silverstone einen Schlag versetzt – auch weil Weltmeister Sebastian Vettel ausschied.

Der Formel-1-Krieg: „Auf die Dauer ist es nicht akzeptabel, dass ein Brausehersteller Mercedes vor der Nase herumfährt”, hatte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff in Silverstone geätzt damit und den Konkurrenten mit Weltmeister Vettel im Cockpit veräppelt. Red-Bull-Teamchef Helmut Marko keilte zurück: „Das sind unqualifiezierte Äußerungen eines Menschen, der sich profilöieren will. Das ist für uns nicht relevant. Mein Ansprechpartner bei Mercedes ist Niki Lauda – jemand anderes wird das nach diesen Äußerungen nicht mehr sein.”

Hintergrund des Zoffs: Mercedes ist noch immer pikiert darüber, wie Red Bull vergangene Woche vor dem Tribunal der FIA in der Reifentest-Affäre aufgetreten ist und eine drastische Strafe für die Silberpfeile gefordert hat. Teamchef Christian Horner bot sich als Zeuge der Anklage an, lieferte mehrere Dutzend Seiten Expertise gegen Mercedes und soll den Abzug von 162 WM-Punkten wegen unerlaubter Vorteilsnahme gefordert haben. Das Urteil lautete: Verwarnung und Ausschluss von einem Test der Nachwuchsfahrer. Zu wenig für Red Bull.
„Es gibt für mich eine Grenze, und die wurde von Red Bull überschritten”, sagte Wolff, „ich habe es im Sport und in meinen 20 Jahren in der Wirtschaft noch nie erlebt, dass jemand so auftritt.”

Im Rennen trat Mercedes dann souiverän auf – jedenfalls was Rosberg angeht. Der Deutsche Nico Rosberg hat beim turbulenten Großen Preis von England vom Pech seiner Konkurrenten profitiert und sich in Silverstone seinen zweiten Saisonsieg gesichert. Der Mercedes-Pilot machte sich damit drei Tage nach seinem 28. Geburtstag und vor den Augen seiner Freundin Vivian ein nachträgliches Geschenk. Hinter dem Wiesbadener landete Vorjahressieger Mark Webber (Red Bull) auf Rang zwei.
Beim Engländer Lewis Hamilton, in seinem Heimrennen auf der Pole gestartet, dagegen platzte der Reifen, der Mercedes-Pilot wurde trotzdem noch Vierter. Bei Sebastian Vettel aber streikte das Getriebe, er schied vorzeitig aus. In Führung liegend, musste er zehn Runden vor Schluss wegen eines technischen Defektes das Rennen aufgeben. Er stellte seinen Red Bull vor der Boxenmauer ab, nichts ging mehr. Völlig frustriert schlich Vettel von dannen. „Das sit schade, wenn man so aussichtsreich im Rennen liegt und dann nichts dafür kann”, sagte Vettel, der wichtige Punkte auf Alonso eingebüßt hat. Kimi Räikkönen fuhr im Lotus auf Rang fünf vor. Adrian Sutil (Force India/Gräfelfing) zeigte eine starke Vorstellung und konnte als Siebter zufrieden sein, Nico Hülkenberg im Sauber holte als Zehnter einenPunkt.
Rosbergs Sieg wurde von spektakulären Reifenplatzern überschattet, die eine neue Sicherheitsdebatte die Pirelli-Pneus auslösen dürften.

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