Stephan Keppler: "Mein Herz blutet"

Der Münchner Stephan Keppler hätte am Mittwoch bei der WM das Rennen seines Lebens fahren wollen. Nun ist er verletzt, leidet als Zuschauer mit  – und träumt von München 2018.
Matthias Kerber |
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Der verletzte Stephan Keppler träumt nun von einem Comeback beim Weltcup-Finale.
dpa Der verletzte Stephan Keppler träumt nun von einem Comeback beim Weltcup-Finale.

AZ: Herr Keppler, heute steht in Garmisch der Super-G der Männer an. Das wäre eigentlich Ihre Chance gewesen, eine Medaille zu holen. Statt die Kandahar runterzurasen, sind Sie aber aufgrund der Verletzungen, die Sie sich bei Ihrem Sturz im Januar zugezogen haben, zum Zuschauen verdammt. Das tut weh, oder?

STEPHAN KEPPLER (28): Keine Frage, da blutet mein Herz. Wenn es nicht so wäre, dann wäre ich kein Rennfahrer. Es hätte alles gepasst. Ich mag das Wetter, ich mag den Hang, ich mag das Rennen.

Das hätte ein Keppler-Rennen werden können.


Ja, aber es sollte nicht sein. Ich habe das ganz gut verarbeitet, aber ich denke, wenn ich an der Piste stehe, wird es schon richtig schmerzen. Ich hätte wirklich einen Heim-Vorteil gehabt. Ich habe auf der Piste trainiert, kenne jeden Buckel. Es sollte nicht sein. Aber ich werde sicher noch drei, vier Weltmeisterschaften fahren, das passt schon.

Aber eine Heim-WM wird da nicht dabei sein.


Das stimmt, das ist nur noch von Heim-Olympia zu toppen. Also hoffe ich umso mehr, dass München den Zuschlag erhält. Wenn es so sein sollte, werde ich alles dran setzen, dass ich bei Olympia 2018 dabei wäre. Da wäre ich 35 Jahre, das geht für einen Abfahrer. Der Didier Cuche, der hier ja der große Favorit ist, ist schon 36 und zeigt es allen.

Warum tun sich denn die Deutschen in den Speed-Disziplinen so schwer? Etwas reißen wird im Super-G wohl keiner was.

Das ist zu befürchten. Es gibt halt 50, 60 Fahrer in der Welt, die alle fast perfekt Ski fahren, da kann man sich nicht den kleinsten Fehler leisten. Es ist schwer, aber die genauen Ursachen weiß ich auch nicht.

Es gab in dieser Saison schreckliche Stürze, der Österreicher Hans Grugger lag nach einem Sturz auf der Streif im Koma, auch Ihr Sturz in Wengen sah übel aus.

Bei mir sah es schlimmer aus als es war. Es sah halt spektakulär aus. Die anderen Stürze waren schrecklich. Aber als Abfahrer muss man das ausblenden. Eine gewisse Angstfreiheit muss man haben. Deswegen gibt es ja Leute, die Slalom fahren und solche, die sich auf die Abfahrt wagen. Wenn man Angst hat, sollte man es nicht tun. Schnell bist du damit dann sicher nicht.

Kann man so eine Einstellung trainieren?
 

Ich denke nicht. Das hat man oder man hat es nicht.
Wie schwer wird es in Ihren Augen für Felix Neureuther und Maria Riesch, bei der Heim-WM mit dem Druck umzugehen?

Maria packt das, das hat sie schon oft bewiesen. Der Felix ist mehr ein Grübler als die Maria. Da ist das schwieriger, gerade, wenn es in der Saison nicht so lief. Aber ich traue ihm eine Medaille zu.

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