Startverbot für Glock
BAD NAUHEIM - Wegen einer leichten Brustwirbel-Fraktur muss der Toyota-Pilot am kommenden Wochendende beim Grand Prix in Brasilien zuschauen. Ferrari schließt ein Massa-Comeback in der Saison aus.
Startverbot für Timo Glock und die endgültige Absage des Renn-Comebacks für Felipe Massa in dieser Saison: Während Ferrari nach den zweitägigen Untersuchungen in Paris alle Spekulation um eine mögliche Wettkampf-Rückkehr Massas noch in diesem Jahr beendete, muss der deutsche Formel-1-Pilot Glock nach seinem Unfall vor einer Woche in Japan nun doch beim kommenden Großen Preis von Brasilien wegen einer Rückenverletzung passen. „Es hat keinen Zweck“, sagte Glock am Sonntag in einer Presseerklärung. „Ich bin zwar niedergeschlagen, aber ich laufe jetzt nicht gebeugt wie ein alter Opa durch die Wohnung.“
Nachträglich stellten die Mediziner der Sportklinik Bad Nauheim fest, dass sich der Toyota-Fahrer bei seinem Crash in Suzuka am 3. Oktober eine leichte Fraktur der vorderen 11. und 12. Brustwirbel zugezogen hat. Chefarzt Dr. Johannes Peil betonte aber: „Eine derartige Fraktur wird auf jeden Fall folgenlos ausheilen.“
Glock, der bei dem Aufprall in die Reifenstapel dem 27-fachen seines Körpergewichts ausgesetzt war, bereitet sich schon auf seine Rückkehr zum Saisonfinale am 1. November vor. Man hoffe, dass Glock für Abu Dhabi wieder zur Verfügung stehe, allerdings sei das zum jetzigen Zeitpunkt nicht klar, meinte Toyota-Motorsportpräsident John Howett. Sein Pilot erlitt zudem bei dem Unfall eine tiefe Schnittwunde in der linken Kniekehle.
„Jeder im Team ist sehr enttäuscht und fühlt mit Timo mit“, sagte Howett in der Pressemitteilung. Für den deutschen Piloten wird nun der Japaner Kamui Kobayashi in Sao Paulo erstmals in der „Königsklasse“ des Motorsports an den Start gehen.
Für Massa bleibt ausgerechnet bei seinem heiß geliebten Heimrennen nur die Rolle des Zielflaggen-Schwenkers. Fahren darf er nicht nach seinem Unfall am 25. Juli in der Qualifikation zum Großen Preis von Ungarn. Und auch fürs Finale in Abu Dhabi am 1. November reicht es nicht. Die Untersuchungen am Freitag und Samstag in Paris seien zwar „ziemlich positiv“ gewesen, nicht aber so sehr, dass sie eine Rückkehr des Brasilianers in den Wettkampf in den nächsten zwei Monaten bekräftigen würden, teilte Ferrari am Sonntag auf seiner Homepage mit und verwies auf ein Comeback des 28-Jährigen zur neuen Saison.
Bei Massas Rückkehr hinters Steuer eines zwei Jahren alten Ferraris an diesem Montag werde er lediglich ein paar Runden in Fiorano drehen. Wenn er am Morgen in den F2007 der Ferrari-Firma F1 Clienti steigen wird, soll auch keine Uhr mitlaufen. Dazu bekomme er noch ausreichend Zeit, wenn er an der Seite von Fernando Alonso in die weitere Entwicklungsarbeit am neuen Einsitzer einsteigen werde, hieß es vom Traditionsrennstall aus Maranello. Massa selbst hatte seine Chancen auf eine Rückkehr noch in diesem Jahr auch schon als sehr, sehr niedrig eingestuft.
Völlige Entwarnung gab es allerdings für Massas linkes Auge. Es sei wieder zu 100 Prozent funktionsfähig, hieß es auf der Homepage von Ferrari und des Fahrers selbst. Dies hatten die Untersuchungen am Freitag ergeben. Dem Piloten der Scuderia war eine 800 Gramm schwere Metallfeder vom BrawnGP-Wagen seines Landsmanns Rubens Barrichello mit voller Wucht an den Helm gekracht. Daraufhin war Massa mit hoher Geschwindigkeit in die Reifenstapel gerast. Im Budapester Militär- Krankenhaus war er ins künstliche Koma versetzt worden.
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