Startschuss für die Hatz im Oly-Ring

Asphalt statt Rasen, Rennfahrer statt Fußballer: In zwei Monaten findet zum ersten Mal ein DTM-Rennen im Olympiastadion statt. Zeit, schon mal ein bisschen die Reifen glühen zu lassen.
München - Zu weitläufig, Zuschauer zu weit weg, Stimmungsgrab – und dann erst diese Laufbahn: Was wurde nicht alles geschimpft über das Olympiastadion, als Bayern und Löwen darin noch Fußball spielten. Und wie wird man bald jubeln, wenn der Lärm von Achtzylinder-Rennwägen und der Geruch von verbranntem Gummi unter dem Zeltdach wabern wird und Ralf Schumacher, David Coulthard, Timo Scheider und Co. ein Wochenende lang über den Oly-Ring rasen werden!
Zwei Monate noch sind es bis zum ersten DTM-Rennen im Olympiastadion (16. und 17. Juli). Doch schon jetzt braucht es nicht mehr allzu viel Phantasie, um den Reiz der Veranstaltung zu verstehen.
Seit wenigen Tagen ist der Asphalt im Stadioninnenraum ausgehärtet, 8000 Kubikmeter Kies wurden seit dem 12. April in das Stadion gekarrt und über die Lauffläche und den Raum, wo früher der Rasen stand, gelegt. Am Montag und Dienstag sind die ersten Fahrzeuge über den Oly-Ring gebrettert.
Zwar noch keine DTM-Renner, aber immerhin. Die Jungs vom TV-Motormagazin Grip (RTL 2) wollten herausfinden, ob ein fast 200 PS-starkes BMW–Motorrad eine Chance auf dem engen Kurs und dem jungfräulichen und noch rutschigen Asphalt eine Chance hat gegen einen Audi R 8 mit 581 PS. Nebenbei brannten sie während ihres Wettkampfes schon mal Gummi in den Asphalt und gaben einen kleinen Vorgeschmack darauf, was am 16. und 17. Juli so los sein wird auf der Rennpiste im Olympiastadion.
Und schon jetzt scheint klar: Autorennen im Olympiastadion, das wird passen. So nah wie am Oly-Ring werden die Zuschauer den Boliden bei keiner anderen Strecke kommen, so viel sehen vom Rennen werden sie auch nirgendwo.
1,2 Kilometer lang wird das Asphaltband des Olyrings für die DTM sein, die 16 Fahrer treten in Zweikämpfen gegeneinander an – je ein Mercedes gegen einen Audi. Die Strecke ist so eng, dass überholen unmöglich ist. Also starten die Piloten von anderen Seiten und fahren die Strecke in entgegengesetzten Richtungen ab. Gefahren werden drei Runden, dann folgt ein Pflichtboxenstopp, dann noch einmal drei Runden. Wer als erstes die Ziellinie überquert, ist eine Runde weiter. Das Konzept erinnert an den Parallel-Weltcup-Slalom im Winter am Olmypiaberg. Und das soll es auch. „Wir sind überzeugt davon, dass wir ein tolles Spektakel erleben werden”, sagt Olympiapark-Chef Ralph Huber, der für spektakuläre Events in seinem Olympiapark immer zu haben ist.
Mehr als 20000 Ticktes wurden schon verkauft, Huber möchte, dass die Hatz im Olyring – das einzige Rennen mitten in der Großstadt – auf Anhieb das beliebteste DTM-Rennen des Jahres wird. „Wir hoffen natürlich auf zwei ausverkaufte Tage”, sagt er. Das wären dann 120000 Besucher.