Start in die Skisaison im Dreiländer-Eck
Im scheinbar nicht enden wollenden „Sommer im Herbst“ im Jahr 2015, wo wir Anfang November noch bei Temperaturen um die 20 Grad im T-Shirt im Biergarten sitzen können, fällt es schwer an den bevorstehenden Winter zu denken oder zu glauben. Nein nicht jedem, denn schaut man in die Gletscherskigebiete Österreichs herrscht dort schon reges Treiben.
Einerseits sind es die Skiclubs, die mit ihren Top Teams schon fleißig trainieren, um bis Weihnachten schon genügend Schneetage gesammelt zu haben, aber andererseits finden sich auch schon Familien und Freizeitskifahrer unter den Gästen.
Tirols jüngster Gletscher
Angekommen in den Herbstferien wurde die eigene Familie „eingepackt“, die Skier gewachst und eingestellt, Freunde mit ihren Kindern animiert und los gings zu Tirols jüngstem Gletscher – dem Kaunertaler Gletscher. „Schneesicherheit von Oktober bis Juni, breite und perfekt präparierte Pisten und ein Naturerlebnis mit grenzenlosen Aussichten und Möglichkeiten“ – damit wirbt das Kaunertal mit seinem fast Ganzjahresskigebiet.
Hindurch durch ein eher einsam scheinendes Tal mit seinen vereinzelt angesiedelten Orten fahren wir in Richtung Gletscherstraße. Allein diese ist schon ein Erlebnis. Ab der Maustelle in Feichten führt diese in 29 Kehren und auf einer Länge von 26 km vorbei am Gepatschspeicher von 1.273 Meter auf 2.750 Meter Höhe vorbei an einer Vielzahl von Naturdenkmälern, Wasserfällen und wenn man Glück hat lebenden Steinböcken und Murmeltieren. Oben angekommen finden sich mehrere Parkplätze, von denen aus direkt die Skier angeschnallt werden können. Bereits 7 der 16 Lifte waren in der ersten Novemberwoche von 9-16 Uhr in Betrieb.
Die Skiteams begannen mit ihrem Training bereits um 8 Uhr. Deren Kurse waren stets so gesteckt, dass es für den „Normalskifahrer“ zu keiner Zeit eine Beeinträchtigung darstellte. An den Schleppliften, die sowohl zu blauen als auch roten Pisten führten, gab es keinerlei Wartezeiten. Das freundliche Personal war stets bereit den Kindern, wenn nötig, behilflich zu sein. Eine wunderschöne, etwas längere Abfahrt, wahlweise blau oder rot, die immer wieder ineinander läuft, führte uns hinunter, vorbei an der Mittelstation, bis zur Ochsenalm auf 2.150 Meter, die außerordentlich gemütlichen zu einer Rast einlädt. Die bequeme 4er Sesselbahn Ochsenalmbahn I und II brachte uns zügig wieder auf 2.752 Meter inmitten des Skizirkus hinauf.
In atemberaubender Geschwindigkeit führt die neue Karlesjochbahn, eine 8er Gondelbahn, auf 3.108 Meter. Dort hält ein jeder zunächst einmal inne und genießt den sagenhaften Blick hinein nach Italien bis hin zum Reschensee. Auch von hier oben gab es wieder die unterschiedlichsten Möglichkeiten der Abfahrt, blau oder rot. Die schwarze Piste, die durch einen Tunnel führt, hatte leider noch nicht geöffnet.
Doch nicht nur der klassische Skifahrer kommt am Kaunertaler Gletscher auf seine Kosten: der Snowpark lässt die Freestyle Herzen höher schlagen. Die Freestyle-Fans erwartet ein 800 Meter langes und ein 15 Quadratmeter breites Gelände mit insgesamt 20 Elementen. Nach so viel Spaß im Schnee und auf der Piste hatten wir uns, auch wenn es schwer fiel aufzuhören, eine Pause verdient. Neben der bereits erwähnten Ochsenalm bietet sich das Bergrestaurant Weißsee (Selbstbedienungsrestaurant) mit wunderschöner Sonnenterrasse an. Für die Selbstversorger steht im Untergeschoss ein eigener Bereich bereit. Selbst in der Mittagspause wurde es den Kindern nicht langweilig: der Spielplatz neben der Aussichtsterrasse und der „Abenteuerwald Sattelklause“ mit extra langer Tunnelrutsche und Kletterwand am Felsen im Schnee luden zum Spielen und Austoben ein. Prima auch, wenn die Kleineren ihre müde gewordenen Beine schon mal schonen wollen, während die Größeren noch weiterfahren möchten.
Kinderfreundlich, erlebnisreich, traumhafte Ausblicke und Pisten
Die Mautstraße kann mit gültigem Skipass kostenfrei befahren werden. Die Skipasspreise selbst sind absolut human und Kinder unter 10 Jahren (ab Geburtsdatum 01.01.2006) fahren in Begleitung eines Elternteils gratis. Kinder von Jahrgang 2000-2005 erhalten den Kindertarif.
Im Tal gibt es in Fendels, Feichten und auch den kleineren Orten dazwischen in der Vorsaison günstige Pauschalen für die Übernachtung. In der Saison erweitert das Familienskigebiet Fendels das Pistenangebot sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene und die Flutlichtanlage bietet den besonderen Spaß, Skilaufen und Rodeln einmal wöchentlich auch nachts zu genießen.
Wenig hinzuzufügen bleibt dem genannten Fazit: kinderfreundlich, erlebnisreich, traumhafte Ausblicke und Pisten – wir waren alle gleichermaßen begeistert und kommen auf alle Fälle wieder!
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