Stadt-Land-Fluss mit Laufschuhen

Stadt-Land-Fluss: Cross-Jogging-Strecke von der Brudermühl- zur Großhesseloher Brücke zum Auspowern nach der Arbeit.
von  Johannes Reichel
Eine Zehnkilometer-Jogging-Runde fast ganz ohne Asphalt vor den Toren Münchens.
Eine Zehnkilometer-Jogging-Runde fast ganz ohne Asphalt vor den Toren Münchens. © JR

Wem die Asphalt-Wüste der Stadt zum Joggen zu langweilig, zu hart und zu abgasreich ist, der wird direkt ab dem Mittleren Ring fündig mit einer flotten Laufrunde.

Es sind nur fünf Kilometer, aber auf denen lässt man die Stadt hinter sich: Zwischen dem Rummel der Brudermühlbrücke und der Beschaulichkeit der Großhesseloher liegen Welten. Aber nur eine halbe Stunde, denn etwa so lange braucht man joggenderweise, bis man am Fluss schon einen Hauch von Oberland und Gebirge spürt.

Das praktische an der Route, die exakt unterhalb der Brudermühlbrücke startet: Man kann variieren.

Für jedes Tempo geeignet

Bevorzugt man gleichmäßigen Trab, wählt man den Isar-Dammweg und spult seine Kilometer, beschattet von hohen Bäumen, ab. Wer mehr Action will, der ist direkt am Fluss besser aufgehoben: Ein kleiner Pfad windet sich buchstäblich über Stock und über Stein, wirft kleine Hügel auf und wechselt häufig den Belag. Entsprechend griffige Cross-Besohlung vorausgesetzt, kommt man hier aber bestens klar.

Im Sommer ist man allerdings gnadenlos den Strahlen der Sonne ausgesetzt, für Herbst oder Winter ist diese Route dafür zugleich eine wunderbare und willkommende Lichtdusche. Wer direkt an der Radunterführung Brudermühlbrücke auf der Sendlinger Seite startet, der kann sich immer den Pfad entlang halten. Man mündet an der Flaucherbrücke, die man nicht quert, sondern die Treppe ab verlässt und mit zwei beherzten Sätzen den kleinen Isarabfluss zum Stauwehr quert. Hier ist deutlich weniger Läuferrummel, entweder man bleibt auf sandigem Grund am Fluss oder zischt oben am Damm des Isarwerkkanals bis zur Tierparkbrücke.

Geschmackssache: Oben oder unten laufen

Danach kann man eigentlich nichts mehr falsch machen. Nur entscheiden muss man sich, für oben oder unten. Retour von der Großhesseloher gibt es die weitere Variante, über die Brücke zu queren und einen Teil des Rückwegs bespiegelt vom glatten Wasser und den schlank aufragenden Bäumen mit dem Charme eines französischen „Canal“.

Wer das kurze Stück Asphalt scheut, sollte aber kurz vor Hinterbrühl wieder an die „echte“ Isar abzweigen. Je nach Fitness sollte man eine bis anderthalb Stunden für die Runde veranschlagen - die geht also immer und bei jedem Wetter.

Und mehr Natur so nah an der Stadt, bekommt man kaum.

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