Staatsdoping? Ermittlungen gegen russische Athleten

Doping-Vorwürfe gegen Russland: Jetzt schaltet sich angeblich auch die US-Justiz ein. Droht sogar ein Olympia-Bann? Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA stellte ein Ermittlerteam zusammen, um das Ganze zu untersuchen.  
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Thomas Bach: "Die Teilnahme der russischen Athleten an den Olympischen Spielen in Rio 2016 hängt auch stark von den Ergebnissen der WADA-Untersuchung ab."
dpa Thomas Bach: "Die Teilnahme der russischen Athleten an den Olympischen Spielen in Rio 2016 hängt auch stark von den Ergebnissen der WADA-Untersuchung ab."

Doping-Vorwürfe gegen Russland: Jetzt schaltet sich angeblich auch die US-Justiz ein. Droht sogar ein Olympia-Bann? Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA stellte ein Ermittlerteam zusammen, um das Ganze zu untersuchen.

Washington/Montreal - Russland steht wegen des Verdachts von Staatsdoping gut elf Wochen vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro unter erheblichem Druck.

Um den Vorwürfen auf den Grund zu gehen, ermitteln die US-Justiz, das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA. Im schlimmsten Fall droht Russland der Ausschluss von Rio. Das hält angesichts der schweren Vorwürfe gegen Russland bei den Winterspielen 2014 in Sotschi selbst IOC-Präsident Thomas Bach für möglich.

Lesen Sie hier: Nachtests überführen 31 Athleten bei Peking-Spielen des Dopings

Das US-Justizministerium ermittelt laut "New York Times" die wegen möglicher Verschwörung und Betrugs. Das Blatt berief sich am Dienstag auf zwei namentlich nicht genannte Quellen, die mit dem Fall vertraut seien.

Die US-Staatsanwaltschaft für den östlichen Bezirk von New York sei federführend. Die Behörde habe russische Offizielle, Athleten, Trainer sowie Anti-Doping-Verantwortliche im Visier, hieß es. Nellin N. McIntosh: "Es ist Politik des Justizministeriums, etwaige Ermittlungen nicht zu kommentieren. Ich kann das also weder bestätigen noch dementieren."

Lesen Sie hier: 15 russische Medaillengewinner haben gedopt

Ermittlungen der USA wie diese sind schon bei geringsten vermuteten Verbindungen in die Vereinigten Staaten möglich, oder wenn eventuell Gelder über eine US-Bank geflossen sind.

Der ehemalige Leites des Moskauer Anti-Doping-Labors, Gregori Rodschenkow, hatte in der vergangenen Woche der "NYT" gesagt, er habe systematische Manipulationen im russischen Team während der Sotschi-Spiele mitorganisiert. Rodschenkow, der jetzt in Los Angeles in den USA lebt, behauptet, 15 der russischen Medaillengewinner in Sotschi seien gedopt gewesen.

Lesen Sie hier: Russische Olympiasieger dementieren Doping-Bericht

Dafür gibt es bisher keine unabhängigen Beweise. Die US-Justiz hat nach den Informationen der Zeitung auch Rodschenkow selbst im Visier. Das Internationale Olympische Komitee und die Welt-AntiDoping-Agentur WADA schalteten sich ebenfalls ein und brachten Untersuchungen auf den Weg.

Die WADA stellte ein Ermittlerteam zusammen, um die Vorwürfe zu untersuchen. IOC-Präsident Bach schrieb in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Mittwoch): "Die Teilnahme der russischen Athleten an den Olympischen Spielen in Rio 2016 hängt auch stark von den Ergebnissen der WADA-Untersuchung ab."

"Sollte es Hinweise auf ein organisiertes und flächendeckendes Doping-System geben, das weitere Sportarten betrifft, müssten die Internationalen Verbände und das IOC die schwierige Entscheidung zwischen kollektiver Verantwortung und individueller Gerechtigkeit treffen", schrieb der deutsche IOC-Chef weiter.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.