Vom Hallodri zum Millionengeschäft: Haching profitiert vom Adeyemi-Deal
Unterhaching/Dortmund - "Ihr werdet schon sehen: Der Junge bringt uns mal noch Millionen!“ Wer weiß, vielleicht hat Manfred Schwabl damals wirklich so etwas in der Art gesagt, als er den als Hallodri geltenden Zauberfuß vom nicht länger interessierten FC Bayern übernahm.
Adeyemi-Transfer spült etwa 6,6 Millionen Euro in die Hachinger Kasse
Zehn Jahre später erhält die SpVgg Unterhaching nun 6,6 Millionen Euro – als Anteil der Transfersumme. Der Wechsel von Nationalspieler Karim Adeyemi von RB Salzburg zu Borussia Dortmund lohnt sich auch für die SpVgg Unterhaching.
Der Regionalligist ist an der Ablösesumme sowie möglichen Bonuszahlungen mit angeblich bei 22 Prozent beteiligt. Bei einem Sockelbetrag von 30 Millionen Euro, den Dortmund an Salzburg zahlt, wären dies 6,6 Millionen Euro für den ehemaligen Bundesligisten.
Karim Adeyemi: Zuletzt stand halb Europa Schlange
Der mittlerweile 20-jährige in München geborene Sohn eines nigerianischen Vaters und einer rumänischen Mutter hatte in der Jugend zunächst für den VfB Forstinning und den FC Bayern gespielt, war dort aber aussortiert und von Unterhaching aufgenommen worden. Von dort wechselte er als 16-Jähriger 2018 für eine Ablösesumme von 3,35 Millionen Euro nach Salzburg.
Der österreichische Serienmeister lieh Adeyemi zunächst für zwei Jahre an sein "Farmteam" FC Liefering aus, bis sein großes Talent einfach nicht mehr zu übersehen war. Zuletzt stand halb Europa Schlange und wartete mit gut dotierten Verträgen auf.
Schwabls Maxime: Ohne Engagement in der Schule wird das in Haching nichts
Und das alles nur, weil Schwabl, der als Förderer von Adeyemi gilt, ihn vor zehn Jahren mit ein paar einfachen Kniffen Richtung Profi-Karriere bugsiert hat. Eine von Schwabls Maximen lautete: Ohne Engagement in der Schule wird das auch hier in Haching nichts. Wer keine Hausaufgaben macht, darf nicht trainieren, geschweige denn spielen. Sogar Spielverbote sprach der Haching-Boss aus.
Schwabl: "Wirtschaftlich und strukturell völlig andere Möglichkeiten für die Zukunft"
Der junge Mann, der Arjen Robben als sein Vorbild nennt, riss sich am Riemen, durfte trainieren und spielen – und hat mit dem Wechsel in die Bundesliga nun den nächsten Karriereschritt gemacht.
Regionalligist Unterhaching kann dank des warmen Millionenregens nun wieder größer planen. Die aktuelle Saison wird man wohl auf Platz fünf beenden, rund 30 Punkte hinter Aufsteiger Bayreuth.
Ohne konkrete Zahlen zu nennen, hatte Schwabl schon mal von einer Größenordnung gesprochen, "die Haching wirtschaftlich und strukturell völlig andere Möglichkeiten für die Zukunft eröffnet". Alles dank Schwabls guten Auges.