Unterhachings Weg durch die Corona-Krise

Manni Schwabl richtet klare Worte an die Liga – und eine Liebeserklärung an die SpVgg Unterhaching.
Johannes Schnabl |
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Manni Schwabl
GES/Augenklick Manni Schwabl

Unterhaching - Meist findet Manni Schwabl einen Weg, Dinge klarer anzusprechen als andere. Ohne Drumherum, direkt auf den Punkt. Angenehm, gerade in solchen Zeiten, wo keiner etwas ganz genau weiß.

So sprach sich der Präsident der SpVgg Unterhaching in der Video-Presserunde am Freitag erneut "ganz klar" dafür aus, dass "alles für ein sportliches Ende getan werden" muss. Damit untermauerte Schwabl die Position der fünf bayerischen Klubs in der Dritten Liga, die sich ganz klar gegen einen Abbruch der Saison stellten.

Der 3. Liga droht die Spaltung

Insgesamt acht Drittligisten sprachen sich öffentlich für einen Cut und die Aufstockung der Liga aus. Jeder solle nun die Vereinsbrille ablegen und "schauen, was das Vernünftigste für alle Beteiligten ist", sagte Schwabl. In seinen Augen wäre dies ein sportlich faires Ende, soweit die sportlichen, gesundheitlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gewährleistet wären. Aktuell stehen die Hachinger auf dem Aufstiegsrelegationsplatz drei. Ob dieser bei einem Abbruch zum Aufstieg reichen würde, ist unklar. So wie noch vieles.

Klar sei laut Schwabl aber der Grund, warum in der Liga viele Klubs um ihre Existenz bangen. "Jetzt fällt uns die finanzielle Ausstattung auf die Füße", raunte der Hachinger Klub-Boss. "Wir predigen seit fünf Jahren, dass es irgendwann zum Chaos führt", meinte Schwabl über die im Vergleich zur Zweiten Liga sehr geringen TV-Einnahmen bei fast gleichen Anforderungen.

Schwabl: Drittligisten sollen für Jugendförderung belohnt werden

Dass ein angedachtes zweigleisiges Modell, also eine Aufteilung in Nord und Süd, wie der "Kicker" am Freitag berichtete, die Zukunft der Dritten Liga retten könne, glaubt Schwabl nicht. "Dann verteilt sich das wenige Geld auf noch mehr Klubs", mahnte er. Die Reisekosten würden aber nur unwesentlich sinken.

Vielmehr plädiert Schwabl für eine enorme Aufstockung des Nachwuchsfördertopfes, um die Dritte Liga als "Ausbildungsliga" zu unterstützen. "Ein Witz" seien die drei Millionen des DFB für die insgesamt 20 Klubs. "Es sollten 30 Millionen sein", forderte Schwabl.

Schwabl stolz: Haching-Spieler verzichten auf Gehalt

Die SpVgg jedenfalls werde "noch drastischer" in den Jugendbereich investieren als ohnehin schon, meinte Schwabl. Dies sei der Hachinger Weg und diesen werde man weiter gehen.

Genauso konsequent agiert der Verein auch in der aktuellen Krise. Die Profis der SpVgg werden für den April auf 25 Prozent ihres Gehalts verzichten – dies komme den anderen Klub-Angestellten zugute und der Verein muss im Gegensatz zu 18 anderen Drittliga-Teams keine Kurzarbeit beantragen.

"Da kann man auch ein bisschen stolz sein, wenn man so einem Verein vorstehen darf", sagte Schwabl. Übrigens verzichtet auch Schwabl selbst auf einen Teil des Gehaltes. Das, meinte er, sei auch klar.

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