Sportchef Markus Schwabl: "Die SpVgg Unterhaching und der TSV 1860 waren schon immer ein Gegenentwurf"

München - Der Auftakt-Gegner ist vom anderen Tabellenende in die Liga herunter gekommen, Ex-Haching-Trainer Sandro Wagner hat sich dagegen in der Relegation gegen Traditionsklub Energie Cottbus mit dem Aufstieg aus der Regionalliga verabschiedet. Sein Nachfolger Marc Unterberger will nun am Samstag (14 Uhr) im Duell der Gegensätze beim SSV Jahn Regensburg Hachings erste(n) Drittliga-Punkt(e) der Saison 2023/24 einfahren.
"Es ist ein Duell der Gegensätze: extremer Umbruch gegen Nachhaltigkeit", sagte der neue Chefcoach der SpVgg Unterhaching vor dem bayerischen Derby: "Wenn du auswärts gegen einen Zweitliga-Absteiger spielst, der wieder hoch will, bist du nicht der Favorit." Haching schielt aber auf den möglichen Vorteil, "dass wir eine eingespielte Mannschaft sind."
Gegenentwurf zum TSV 1860: SpVgg Unterhaching mit eingespieltem Team
Spannender Vergleich mit den Regensburgern (18 Neuzugänge) und auch mit dem großen Nachbarn aus Giesing, den Löwen: Während 1860 ohne Sportchef ein ganzes Dutzend Neuzugänge angehäuft hat, holten Hachings spielender Sportchef Markus Schwabl und sein Papa Manni Schwabl als Präsident nur den österreichischen Innenverteidiger Raphael Schifferl, der vom Wolfsberger AC ausgeliehen wurde.
Schwabl junior auf AZ-Nachfrage über den Hachinger Jugendkurs: "Stand jetzt holen wir nix mehr, außer das Christkindl legt uns mitten im Sommer was vor die Tür. Und wenn Geld da wäre, würden wir auch nicht gleich zehn Neue holen. Aber Haching und Sechzig, das war schon immer ein Gegenentwurf." Saisonziel für Haching sei "nichts anderes als der Klassenerhalt".
Die SpVgg Unterhaching setzt auf den Nachwuchs: ""Wollen das ganz bewusst anders machen"
Die Vorstädter plagen sich zudem mit der Frage herum, ob Unterbergers fehlende Fußballlehrer-Lizenz Konsequenzen nach sich zieht: Der 34-Jährige hat nur die A-Lizenz und wartet schon seit Jahren darauf, den entsprechenden Lehrgang absolvieren zu dürfen. Unterberger dazu: "Keiner vom DFB hat uns gesagt, dass ich nicht an der Seitenlinie stehen darf." Haching rechnet aber mit einer möglichst geringen Geldstrafe vom DFB, da der klamme Klub den Aufstieg aus wirtschaftlicher Hinsicht nur mit Ach und Krach stemmen konnte.
Schlusswort Schwabl senior, der die Jugendförderung groß schreibt und DFB und DFL seit Jahren für ausbleibende Unterstützung kritisiert: "Andere Mannschaft holen 12, 18, 20 neue Spieler. Und wer bleibt auf der Strecke? Der Nachwuchs! Wir wollen das ganz bewusst anders machen."