Sascha Bigalke, er ist Unterhachings Stehaufmännchen

Unterhaching - Wenn Sascha Bigalke und seine Frau durch die Stadt gehen, dann ist es klar, wer mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht: seine Frau. Nadine Menz (27) ist Schauspielerin, bekannt unter anderem durch die Rolle der Ayla Höfer in der RTL-Soap "Gute Zeiten, schlechte Zeiten", die sie 2014 übernahm und bis 2016 ausfüllte. Seit Sommer 2017 ist Menz mit Bigalke verheiratet. "Sie wird auch mal erkannt, wenn sie in Berlin oder Köln unterwegs ist. Ich werde höchstens mal hier in der Gegend angesprochen", verrät der Profi der SpVgg Unterhaching der AZ.
Dabei stand dem heute 27-Jährigen einst selbst eine große Karriere offen. Bei der U17-WM wurde er 2007 mit der deutschen Nationalmannschaft Dritter, sein bekanntester Mitspieler damals: Toni Kroos. "Er war damals schon herausragend, hatte Stärken in seinem Spiel, die ich bei kaum einem Spieler in diesem Alter gesehen habe", erinnert sich Bigalke. Doch auch der offensive Mittelfeldspieler überzeugte und erhielt 2008 bei Hertha BSC in seiner Heimatstadt Berlin einen Profivertrag. Doch immer wieder warfen ihn Verletzungen zurück. Zunächst verhinderten drei Mittelfußbrüche, später zwei Kreuzbandrisse seinen Durchbruch bei den Profis, auch in seinen Jahren beim 1. FC Köln (2012 bis 2014).
Sascha Bigalke: Immer wieder Pech mit Verletzungen
"Natürlich schaut man manchmal mit einem gewissen Bedauern auf die Karrieren der Mitspieler, mit denen man damals zusammengespielt hat", sagt Bigalke, "aber ich hatte eben immer wieder Pech mit Verletzungen, die mich zurückgeworfen haben. Letztendlich kann ich es nicht mehr ändern und nur noch nach vorne blicken."
Und so landete Bigalke bei der SpVgg Unterhaching, die ihn insgesamt dreimal verpflichtete. Zum ersten Mal 2011, als er ablösefrei von Hertha BSC kam, zum zweiten Mal 2014, als er in Köln keinen Vertrag mehr erhielt. Und zum dritten Mal im Januar 2016, als er nach einem Kreuzbandriss ein halbes Jahr vereinslos war und dann wieder einen langfristigen Vertrag in Unterhaching, damals noch in der Regionalliga, unterzeichnete. "Ich wusste damals nicht genau, wie es weitergeht", sagt Bigalke, "und bin dem Verein auch sehr dankbar."
Unterhaching drei Punkte hinter Aufstiegsplatz
Und der Spielmacher zahlte zurück - mit Leistung. Im Frühjahr 2017 gelang mit der SpVgg die Rückkehr in die 3. Liga, dort steht der Aufsteiger auf Rang 5, nur drei Punkte hinter einem Aufstiegsplatz. Regelmäßig einer der stärksten im Team: Bigalke, dem bisher vier Tore und neun Vorlagen gelangen. "Ich sehe mich mit meiner Erfahrung als Spieler, der vorneweg gehen muss, damit sich die Mannschaft daran hochziehen kann", sagt Bigalke.
Am Samstag (14 Uhr, live im BR) empfängt die SpVgg Unterhaching zum Spitzenspiel den Tabellenführer SC Paderborn, auf Bigalkes Fähigkeiten wird es dann wieder besonders ankommen. "Paderborn steht zu Recht da oben, sie surfen auf einer noch größeren Erfolgswelle als wir, denen gelingt momentan alles", sagt Bigalke. "Aber auch sie sind schlagbar. Ich glaube, dass wir gerade zu Hause auf Augenhöhe sind und mit ein bisschen Glück drei Punkte holen können."
Bigalke will zurück in die 2. Bundesliga
Denn Bigalke schielt weiter nach oben. "Wir sind super in die Saison gestartet, wenn wir so weiterspielen, ist einiges möglich", sagt er. Ein Sieg gegen Paderborn würde ihn auch seinem persönlichen Ziel ein klein wenig näher bringen - denn er will als Spieler noch einmal zurück in die 2. Bundesliga. "Das wäre eine richtig coole Sache, wenn wir das mit der SpVgg in den nächsten Jahren schaffen würden", sagt er.