Nach heftigen Fan-Ausschreitungen: Wagner feiert mit Haching den Aufstieg
Unterhaching - Sandro Wagner tigerte unaufhörlich die Seitenlinie auf und ab, immer wieder wedelte er mit den Armen, um das Publikum zu animieren, trieb seine Mannschaft an.
Es sollte, nein, es musste für den Trainer der SpVgg Unterhaching einfach der erhoffte perfekte Abschied werden – den ein paar Cottbuser Chaoten im ausverkauften Sportpark beinahe verdorben hätten.
Wagners Wunschkonzert
Am Ende fügten sich die Dinge so wie in Wagners Wunschkonzert vorgesehen. Der Coach tigerte in den Schlussminuten nicht mehr herum, er hockte an der Seite, schien gedankenversunken. Nach Abpfiff und dem 2:0 der Rot-Blauen gegen Energie Cottbus ließ er sich umarmen und tauschte erstmal einige Worte aus mit seinem Pendant Claus-Dieter "Pele" Wollitz.

Verschlungen vom Partymob
Dann verschlang ihn auf dem Rasen der Hachinger Partymob. "Ich bin nicht das größte Feierbiest und kann gar nicht durchziehen, sonst krieg ich meinen Trainerschein nicht", meinte Wagner schmunzelnd bei Magentasport. Um 9 Uhr am Montag habe er seine Abschlussprüfung. Dem Mallorca-Ausflug der Mannschaft wolle er sich aber noch anschließen. "Am Dienstag sieht man mich vielleicht am Ballermann, Augen auf!", sagte der frühere Bayern-Profi.
Unterhachings Drittliga-Rückkehr
Hachings Drittliga-Rückkehr nach dem Abstieg 2021 bedeutet auch die Aussicht auf Derbys gegen den TSV 1860. Aber der letztlich doch stimmungsvolle Sonntag wäre beinahe von einem Eklat an den Rand gedrängt worden. Zwischenzeitlich stand der Fortgang des Spiels auf der Kippe.
Tränengas im Spiel
In der 70. Minute zeigte der Fußball seine hässliche Fratze. Einige der 4.000 Cottbuser Fans wollten in den Innenraum, was durch rasches Eingreifen der Polizei – auch mit Tränengas – verhindert wurde. Viele Bierbrecher flogen, Leuchtkörper zudem. Schiedsrichter Tobias Reichel unterbrach das Geschehen für eine Viertelstunde.
Meisterstück schon vor der Prüfung
Massive Polizeipräsenz am Spielfeld sorgte dafür, dass es im Stadion bis zum Ende und danach ruhig blieb. Hinter der Cottbuser Kurve bildeten sich Rauchschwaden. "Sowas überlagert das halt leider", sagte Hachings Präsident Manfred Schwabl im BR. Sportlich veredelte die SpVgg den 2:1-Vorsprung aus dem Hinspiel durch Tore von Mathias Fetsch (17.) und Simon Skarlatidis (90.+3). "Wir haben uns absolut zurecht durchgesetzt", sagte Wagner – und hatte damit schon vor der Prüfung sein Meisterstück abgelegt.