Jonkers Entdeckung hilft Gerland

1:0! FC Bayern gewinnt kleines Derby gegen Haching in Liga drei - Augenthaler enttäuscht
MÜNCHEN Von der Westkurve drangen laute Pfiffe aufs Feld, als dieses kleine Derby, dieses - zumindest für die kleinen Bayern - vorgezogene Endspiel um den Klassenerhalt vorbei war. Bei Drittligaspielen sitzen in der Westkurve des Grünwalder Stadions die Gästefans. Und die waren sauer. 0:1 hatte Unterhaching gerade gegen Hermann Gerlands Bayern verloren. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Mittelfeldspieler Boy Deul einen Heber im Kasten untergebracht. Genau der Deul, der von Louis van Gaals Co-Trainer Andries Jonker im vergangenen Sommer zum FC Bayern gelotst wurde.
Haching hatte in der 2. Halbzeit noch einige Chancen – die beste durch den eingewechselten Marc Nygaard, der einen Drehschuss knapp neben das Tor (83.) setzte. „Ein Bemühen haben wir heute gesehen. Aber das reicht ja auch in der Schule nicht”, so Hachings Coach Klaus Augenthaler, dessen Team nun auf Platz 13 weiter nach unten rutscht. „Wir haben ein unnötiges Tor kassiert, danach zwar Chancen gehabt, die Bayern aber vor keine großen Mühen gestellt.”
Fast ebenso angeschlagen wie Augenthaler sah auch – trotz des Sieges - Bayerntrainer Hermann Gerland aus. „Bemüht haben wir uns auch”, meinte er lapidar. Und sogar ein Tor geschossen. Bayern bleibt durch den Sieg zwar mit 19 Punkten Tabellenletzter. Bis zum rettenden 15. Platz fehlen vier Zähler, allerdings hat Bayern noch zwei Nachholspiele.
Für Augenthaler könnte es nun noch ungemütlicher werden. Am Sonntag hatte Sportchef Francisco Copado in der AZ den 53-Jährigen scharf angegriffen und sich beschwert, dass es „kein Verhältnis” gäbe zwischen den beiden. „Es fehlt die Kommunikation. Wir haben am Anfang viele Dinge ähnlich gesehen, jetzt leider nicht mehr”, hatte er gesagt. Augenthaler hatte darauf kühl entgegnet: „Ich bin jeden Tag mindestens ein Mal am Sportpark. Aber Copado lässt sich nicht blicken.” Gestern wollte Augenthaler kein weiteres Öl ins Feuer schütten. „Ich konzentriere mich auf meine Aufgabe. Alles andere ist hausgemacht, das brauchen wir nicht.”