„Ich weiß, wie man sich durchsetzt“
Markus Grünberger, Hachings neuer Manager, ist erst 26 Jahre. Uli Hoeneß ist sein Vorbild.
AZ: Herr Grünberger, bis gestern kannte man Sie kaum. Jetzt haben Sie den bisherigen Sportdirektor Francisco Copado abgelöst und sind neuer Manager der SpVgg Unterhaching. Zunächst aber nur bis Jahresende. Warum das?
MARKUS GRÜNBERGER: Wir schauen uns die Sache an. Erst war Francisco Copado da, dann zwischendrin Erich Meidert, jetzt ich. Und wenn ein 26-Jähriger kommt und sagt „Ich bin hier Manager“, dann ist das alles nicht so einfach.
Sind Sie mit Ihren 26 Jahren nicht zu jung für den Job?
Ich komme aus der Fußballbranche und weiß, wie es läuft. Ich habe bei großen Unternehmen gearbeitet und selber eine Firma geleitet (Event- und Sportmarketingagentur, d. Red.) und habe da auch Personal geführt. Da war ich 24.
Sie haben Sportmanagement studiert, ein paar Praktika absolviert. Reicht das, um Fußball-Manager zu sein?
Ich habe keine Angst davor. Ich kenne das Geschäft, kenne viele Spieler, habe mit Basti Schweinsteiger (Bayern-Spieler, d. Red.), Christian Lell, Michi Rensing (Ex-Bayern-Spieler, d. Red.) und Alex Ludwig (1860-Spieler, d. Red.) zusammengespielt und weiß, wie Fußballer ticken. Ich war selber Fußballer, wenn auch nicht so erfolgreich wie Herr Augenthaler. Mit mir kann man gerne diskutieren, ich höre mir alles an, aber ich habe eine eigene Meinung und zu dieser stehe ich.
Also müssen sich Trainer Klaus Augenthaler und die Spieler warm anziehen?
Das hat damit nichts zu tun. Es geht darum, dass die Leute nicht zu denken brauchen, da kommt so ein 26-Jähriger daher, mit dem man Pingpong spielen kann. Ich weiß, wie man sich in diesem harten Geschäft durchsetzen muss.
Sie sind ja jetzt der Chef eines Weltmeisters.
Ich war im Stadion, als Herr Augenthaler sein Abschiedsspiel gemacht hat, saß vorm Fernseher, als er 1990 Weltmeister wurde. Mir ist schon bewusst, wer Klaus Augenthaler ist. Ich Freude ich mich auf die Zusammenarbeit.
Kann Ihre rote Bayern-Vergangenheit ein Problem für die Haching-Fans sein?
Klaus Augenthaler war auch ein Roter. Es ist doch das Schönste, was es auf der Welt gibt, wenn man den FC Bayern als Referenz aufweisen kann. Man lernt wahnsinnig viel. Wie arbeitet z. B. Uli Hoeneß?
Hoeneß ist Ihr Vorbild?
Natürlich. Er ist der beste Manager, den es gibt. Ende.
Gab es eine Übergabe mit Ihrem Vorgänger Copado?
Ich habe gar keinen Kontakt zu Herrn Copado. Ich kenne ihn nicht, respektiere ihn als Menschen, kann aber nichts zu seiner Arbeit sagen.
Stimmt es, dass Sie den Job bekommen haben, weil Sie einen Sponsor versprochen haben?
Nein! Ich habe in meinem Leben genau eines versprochen, und das war, dass ich meiner Frau einen Heiratsantrag mache.
Sie müssen einen neuen Hauptsponsor finden. Kein leichter Job für den Einstieg.
Natürlich. Wir haben leider keinen Scheich wie die Löwen. (lacht) Aber wir müssen einen Gönner finden, der sich mit Unterhaching anfreundet.