Haching und das Hoffen auf den Durchmarsch

München - Die Nummer zwei in München? Das ist nun wieder die SpVgg Unterhaching. Denn während der TSV 1860 in die Regionalliga abgestürzt ist, schaffte Haching den souveränen Aufstieg in die 3. Liga. "Wir sind die Spielvereinigung Unterhaching, das hat mit den Löwen oder Nummer eins, zwei oder drei nichts zu tun", sagt Cheftrainer Claus Schromm der AZ: "Wir gehen seit Jahren unseren eigenen Weg."
Und das erfolgreich. Am Samstag (14 Uhr) startet mit dem Auswärtsspiel bei Werder Bremen II das Abenteuer 3. Liga. "Die Mannschaft ist heiß auf den Start", sagt der 48-Jährige: "Wir freuen uns auf die Liga und sind gespannt, ob unser Niveau dafür ausreicht." Zum ersten Heimspiel kommt am Freitag Topfavorit Karlsruhe. "Da werden wir relativ zeitnah wissen, wo wir stehen", sagt Schromm: "Nach dem zehnten Spieltag sind wir deutlich schlauer und können ein Ziel formulieren." Das mittelfristige lautet: 2. Bundesliga. "Wir würden uns gegen den sportlichen Durchmarsch sicher nicht wehren", sagt Schromm, er gibt aber zu bedenken, dass ein direkter Aufstieg "für den Verein möglicherweise zu schnell käme". Haching setzt auf Kontinuität, verstärkte das Team mit Thomas Hagn (VfB Stuttgart, Abwehr) und Stefan Schimmer (Memmingen, Sturm) nur punktuell.
Die AZ erklärt die Säulen der Mannschaft:
Stephan Hain und Dominik Stahl: Die beiden Ex-Sechziger, die 2016 kamen, "haben einen sehr hohen Stellenwert bei uns", sagt Schromm und bescheinigt beiden "große Demut, Bescheidenheit und Wertschätzung für den Verein. Sie wissen, was sie an uns haben und wir, was wir an ihnen haben." Hain erzielte in der vergangenen Saison 35 Pflichtspieltreffer. "Er wird sicherlich auch in der dritten Liga das ein oder andere Tor bejubeln", hofft Schromm. Über Stahl sagt er: "Er hat schon viel durchgemacht. Dominik ist für uns Gold wert."
Sascha Bigalke: Der offensive Mittelfeldspieler, der mit der Schauspielerin Nadine Menz (u.a. GZSZ) liiert ist, traf letzte Saison 20 Mal und lieferte 28 Vorlagen. 2007 wurde er gemeinsam mit Toni Kroos bei der U17-WM Dritter und galt als großes Versprechen im deutschen Fußball. Den Durchbruch in Köln schaffte er – auch aufgrund von Verletzungen– aber nicht. "Wir haben versucht, ihn athletisch wieder aufzupäppeln. So fit wie jetzt war er noch nie", sagt Schromm und hofft, "dass er in der 3. Liga die Zeit und Freiräume bekommt, um unserem Spiel auch dort seinen Stempel aufzudrücken."
Maximilian Nicu: "Er ist der erfahrenste Spieler, den wir haben", sagt Schromm über den 33 Jahre alten Routinier. Bei Hertha, Freiburg und einer Zwischenstation bei 1860 sammelte Nicu reichlich Erst- und Zweitligaerfahrung, bevor er vor zwei Jahren zu seinem Jugendverein zurückgekehrt ist. Der frühere Mittelfeldspieler "hat sich super in die Innenverteidigerposition reingespielt", so Schromm, "er ist da eigentlich nicht mehr wegzudenken."
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