Die Münchner Liga: Unterhaching - ohne Saisonziel zum Aufstieg?

Unterhaching - Die Ära Claus Schromm ist passé, Arie van Lent legt los: Das einstige Kopfballungeheuer der Bundesliga startet mit der SpVgg Unterhaching am Samstag beim FSV Zwickau (14 Uhr) in die neue Saison.
"Wir sind uns im Verein alle einig: Wir werden kein Saisonziel ausgeben", stellte van Lent am Donnerstag in seiner ersten Spieltags-PK klar: "In der Vergangenheit wurde viel über die Zweite Liga diskutiert. Das sollten wir lassen. Wir müssen uns stabilisieren - vielleicht können wir dann vorne mitspielen."
Zweitliga-Absteiger als Favoriten?
Als Favoriten nannte der Niederländer, der vor vier Wochen den jetzigen Sportdirektor Claus Schromm als Cheftrainer abgelöst hatte, die beiden Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden und SV Wehen Wiesbaden sowie den 1. FC Kaiserslautern, der sich nach seiner Planinsolvenz als Einkaufs-Weltmeister betätigt: "Der FCK hat so viel Personal gekauft, dass man sich wundert. Die wollen damit sicher nicht nur in der Liga bleiben."
Bitter für Haching: Mit Kapitän Seppi Welzmüller und Ex-Löwe Dominik Stahl (beide Kreuzbandriss), Marc Endres (Bänderriss) und dem einstigen 1860-Torjäger Stephan Hain (Innenbandriss) fehlen einmal mehr zahlreiche Leistungsträger. Umso wichtiger wäre laut van Lent ein guter Auftakt.
Haching: Zehn Neuzugänge und ein Welzmüller-Ersatz
Aus der Grundordnung einer Viererkette heraus wolle der 50-Jährige je nach Personal und Gegner flexibel agieren und sich noch nicht in die Karten schauen lassen. Kurz vor dem Liga-Start hat die Spielvereinigung nach bereits zehn Neuzugängen um Stürmer Patrick Hasenhüttl von Konkurrent Türkgücü nochmal nachgelegt: Mit Innenverteidiger Robert Müller (33) hat man von Regionalligist Energie Cottbus noch einen ablösefreien Welzmüller-Ersatz verpflichtet.
Arie van Lent geht optimistisch in die neue Saison
"Nur, weil man Neuzugänge hat, läuft nicht alles besser", weiß van Lent, zeigt sich aber optimistisch: "Ich fühle, dass wir eine gute, junge Mannschaft zusammenhaben. Jetzt müssen wir unsere Position in der Liga finden." Einen neuen Klub suchen müssen Sascha Bigalke und Jim-Patrick Müller, die trotz laufender Verträge keine Zukunft mehr haben.
Die ambitionierten Aufstiegspläne von Vereinspräsident Manni Schwabl sollen selbstredend früher oder später umgesetzt werden. Van Lent artig: "Wenn Herr Schwabl sagt, dass wir in die Zweite Liga wollen, schließen wir uns alle an." Haching geht in Lauerstellung - wie einst Knipser van Lent.