"Alles andere als der Aufstieg würde mich wundern": Haching-Coach Unterberger schiebt Sechzig Favoritenrolle zu

Die Spielvereinigung Unterhaching hat als Ziel den Klassenerhalt ausgesprochen. In der Favoritenrolle sieht der SpVgg-Coach Marc Unterberger stattdessen den TSV 1860.
von  Kilian Kreitmair
Sieht den TSV 1860 in der Favoritenrolle in der 3. Liga: Haching-Trainer Marc Unterberger.
Sieht den TSV 1860 in der Favoritenrolle in der 3. Liga: Haching-Trainer Marc Unterberger. © IMAGO/Sven Leifer

München - Die Spielvereinigung steht in den Startlöchern für die neue Saison. Oder wie Coach Marc Unterberger (35) den Ligaauftakt umschreibt: "Es ist wie beim Pferderennen, wenn die Klappen aufgehen und alle galoppieren los." Dementsprechen groß ist in Haching die Vorfreude auf den Startschuss.

Spielvereinigung Unterhaching: Schwabl freut sich auf Saisonstart

"Ich bin einfach kein Mann für die Vorbereitung", erklärte Kapitän und Sportdirektor Markus Schwabl (33). "Ich freue mich, wenn es wieder um Punkte geht und ich wieder Gelbe Karten sammeln kann." Doch große Vorsätze für die zweite Saison in der 3. Liga hat man sich in der Vorstadt nicht gesetzt. "Man muss schon sagen, dass die Liga in diesem Jahr sehr brutal ist", so der Sohn von Klub-Präsident Manni Schwabl (58). "Deswegen ist das ganz klare Ziel der Klassenerhalt und nichts anderes."

Das Wort Aufstieg möchte man in Unterhaching deshalb gar nicht erst in den Mund nehmen. In der Favoritenrolle sieht Unterberger - aufgepasst! - den Rivalen von der Grünwalder Straße, der am Freitag mit einem 0:1 gegen Saarbrücken startete:"Alles andere als Aufstieg würde mich extrem wundern!" Hört, Hört. Eine gewagte Aussage vom Cheftrainer der Vorstädter, zumal man von einem Aufstieg beim TSV 1860 ebenfalls nichts wissen will.

TSV 1860 hat sich gleich mit drei Hachinger verstärkt 

Gerade erst hatte Sport-Geschäftsführer Christian Werner (43) schließlich in der AZ betont: "Es ärgert mich, dass der Aufstieg oder ähnlich ambitionierte Ziele als Zielsetzung von außen herangetragen werden." Und verwies dabei vor allem auf den Kaderumbruch mit 20 Abgängen.

Hachings Unterberger sieht darin kein Problem. Immerhin hätten sicher die Löwen ja exzellent mit Patrick Hobsch (29), Raphael Schifferl (24) und René Vollath (34) verstärkt: "Du holst den besten Torwart aus der letzten Drittligasaison. Du holst mit Raphael Schifferl wahrscheinlich den besten Innenverteidiger. Du holst mit Patrick Hobsch einen absoluten Torgaranten für die Liga, der vergangene Saison 13 Kisten gemacht hat."

Sven Bender verstärkt die Vorstädter als Co-Trainer

Dazu noch Thore Jacobsen aus der Zweiten Liga von Elversberg. Auch deshalb dürften die Giesinger laut Hachings Coach gern ein bisschen offensiver ihre Ambitionen kundtun. Doch vor der Konkurrenz verstecken müssen sich die Vorstädter auch nicht. Immerhin ist der Spielvereinigung erst vor wenigen Tagen ein echter Coup gelungen.

Nach Lars arbeitet künftig auch sein Zwillingsbruder Sven Bender (35) in Unterhaching. Und der bringt als Co-Trainer reichlich Erfahrung mit in den Sportpark. Als Assistent von Ex-BVB-Trainer Edin Terzic (41) erreichte der gebürtige Rosenheimer jüngst das Champions-League-Finale.

Schwabl: "Wo passen die Benders besser hin als nach Haching?"

Wie man es geschafft hat, Bender in die Vorstadt zu lotsten, das kann sich der Sportdirektor der Hachinger immer noch nicht ganz genau erklären. "Vielleicht ist es der Biergarten", witzelte Schwabl und schob hinterher: "Es sind zwei bodenständige bayerische Buam. Wo passen die besser hin als nach Haching?"

Nach Giesing zum Beispiel. Dort wird man diese Aussagen sicher nicht gerne hören. Viele Fans hätten die Bender-Zwillinge gerne wieder in Löwen-Montur gesehen. Schwabl: "Dass Sechzig da nicht begeistert ist, wundert mich nicht." Hachings Sportdirektor und Kapitän hatte aber offenbar gute Argumente, um den BVB-Bender in den intensiven Gesprächen zurück nach Haching zu locken.

Ist der neue Co-Trainer in Unterhaching: Sven Bender.

Diese Verpflichtung könnte sich direkt am ersten Spieltag auszahlen. Denn für Haching geht es ausgerechnet gegen die Reserve von Benders Ex-Klub. "Er hat witzigerweise gesagt, dass er noch seinen Arbeitslaptop aus der letzten Saison hat", verriet Unterberger. Ob da noch der ein oder andere BVB-Insider drauf schlummert?

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