Sponsoren halten Biathleten die Treue

Geldgeber machen auch nach den Dopingskandalen weiter. Neue Verhandlungen bei den Fernsehverträgen. "Es gibt attraktive Angebote."
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Die Sponsoren setzen weiter auf Magdalena Neuner & Co.
dpa Die Sponsoren setzen weiter auf Magdalena Neuner & Co.

PYEONCHANG - Geldgeber machen auch nach den Dopingskandalen weiter. Neue Verhandlungen bei den Fernsehverträgen. "Es gibt attraktive Angebote."

Auch nach dem größten Doping-Skandal der Biathlon-Geschichte bleiben die Sponsoren den Skijägern treu. „Die aktuellen Doping-Fälle russischer Athleten sind für uns kein Anlass, das Biathlon-Sponsoring generell zu überdenken. Das Verhalten einzelner Athleten sollte nicht zu Pauschalurteilen über eine Sportart insgesamt führen“, erklärte e.on-Ruhrgas-Sprecher Peter Blau in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa. „Diese Aussage deckt sich mit den Reaktionen, die wir von den Sponsoren erhalten haben“, bestätigte Alfons Hörmann, Vizepräsident für Marketing der Internationalen Biathlon-Union (IBU).

Für die IBU sind diese Reaktionen umso wichtiger, da der Vorstand am Freitag über die neuen Marketing- und Fernsehverträge beraten will. Für das Marketing gibt es bereits einen Vorvertrag mit der österreichischen Agentur APF, dem bisherigen Partner des Verbandes. „Ich denke, dass der für vier Jahre angelegte Kontrakt von der Exekutive und auch von der für Freitagabend angesetzten Konferenz mit den nationalen Verbänden abgesegnet wird“, meinte Hörmann. Dagegen bieten derzeit noch mehrere Interessenten um die Fernsehrechte von 2010 bis 2014. Der Vorstand muss entscheiden, ob die Vertrags-Verhandlungen mit dem bisherigen Partner Europäische Rundfunk-Union (EBU) oder mit einem anderen Anbieter fortgesetzt werden. Es gebe attraktive Angebote, und vieles spreche dafür, die bewährte Zusammenarbeit fortzusetzen. Auf keinen Fall würde Biathlon im Bezahl-Fernsehen verschwinden. Hörmann geht von Zuwächsen im „deutlich zweistelligen Bereich“ aus. Bisher kassierte die IBU jährlich rund zehn Millionen Euro für die TV-Rechte. „Man kann klar und deutlich sagen, dass die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise uns keine negativen Beeinflussungen bringt“, stellte Hörmann fest.

Das bestätigte auch die Deutsche Kredit-Bank. „Es sind keine Veränderungen geplant“, sagte Marketing-Leiterin Jane Grimm zum Engagement der Direktbank. Gunther Wanner, der beim Milchverarbeiter Ehrmann diese Position innehat, erklärte: „Wir stehen zu der beliebten Winter-Sportart Biathlon“. Das sieht man auch bei der Fachmarkt-Kette Bauhaus so. „Schwarze Schafe gibt es überall, in diesem Sinne hoffen wir, dass dies eine Talsohle ist und nicht die Spitze des Eisberges“, sagte Robert Köhler, Leiter Kommunikation.

Das hofft auch Hörmann. „Ich denke, wir haben jetzt Boden unter den Füßen und stehen nicht auf dem Eisberg“, meinte der aus Sulzberg im Allgäu stammende Unternehmer. Dafür spreche, dass von dem laut IBU-Präsident Anders Besseberg „systematischen Doping“ nur eine Nation betroffen sei, der Biathlon-Verband erkennbar alles unternehme, um den Betrug aufzudecken und die Dopingfahnder den Sündern ganz nah auf den Fersen seien. „Machen wir uns aber nichts vor: Es wird ein Hase-Igel-Spiel bis zum jüngsten Tage bleiben.“ Ebenso wird die Lage von der seit Beginn der Saison im Biathlon weltweit tätigen Erdinger Weißbierbrauerei eingeschätzt. Die aktuellen Dopingfälle bezögen sich auf drei russische Athleten. „Wir bedauern das sehr, finden es aber positiv, dass die Kontrollmechanismen der IBU greifen“, teilte die Brauerei mit. Man sei für ein strenges und kompromissloses Vorgehen, halte es aber zum jetzigen Zeitpunkt für fahrlässig, den Biathlonsport pauschal zu diskreditieren. Nach bisheriger Faktenlage könne nicht von einem flächendeckenden Doping im Biathlon gesprochen werden. „Aus diesem Grund werden wir auf alle Fälle unser IBU-Sponsorship weiterführen und haben zudem den Glauben an die Fairness der Sportler nicht verloren“, heißt es in der Stellungnahme.

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