"So einen Typen wird's so schnell nicht mehr geben"

Österreichs Ski-Legende Franz Klammer im AZ-Interview über den überraschenden Rücktritt des Herminators Hermann Maier.
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"Ein Grenzgänger als Sportler und als Mensch": Franz Klammer über Hermann Maier.
Bongarts/Getty Images "Ein Grenzgänger als Sportler und als Mensch": Franz Klammer über Hermann Maier.

Österreichs Ski-Legende Franz Klammer im AZ-Interview über den überraschenden Rücktritt des Herminators Hermann Maier.

AZ: Herr Klammer, wie überrascht hat Sie denn der Rücktitt von Hermann Maier?

FRANZ KLAMMER: Schon sehr, ich hätte nicht gedacht, dass er so ungefähr am ersten Tag, an dem er wieder auf Skiern sagt: Das war's. Aber der Hermann war immer schon für eine Überraschung gut, dass hat er jetzt wieder bewiesen.

Wenn man am Maier denkt, dann erinnert mam sich automatisch an seinen Horrorsturz bei Olympia 1998 in Nagano.

Absolut! Bei dem Sturz hast echt gedacht, der Hermann ist hin. Das war der pure Wahnsinn. Und dann stellt er sich wieder auf die Ski und holt zwei Mal Gold. Irre! Aber der Hermann hat immer einen Willen gehabt, wie kein anderer. Er hat seine Siege förmlich erzwungen. Ich finde es schade, dass er geht, denn er war eine der schillerndsten Personen, die es im Skisport gab. Er hat polarisiert wie kein Zweiter. Entweder du magst ihn – oder eben nicht. Dazwischen gab es nichts. Er hat mit seiner Art dafür gesorgt, dass nicht nur die Skifans vor dem Fernseher saßen, sondern auch andere Menschen, denen das Rennen an sich nicht so wichtig war, die aber eben den Herminator sehen wollten.

Was hat ihn in Ihren Augen besonders ausgezeichnet?

Hermann war immer ein Grenzgänger. Als Fahrer und Mensch. Wenn man das Gefühl hatte, alles hat sich gegen ihn verschworen, dann ist der Maier immer über sich hinausgewachse. Aber viele unterschätzen ihn, sehen nur den wilden, brutalen Herminator. Aber seine Rennintelligenz war einzigartig. Er hat die Rennen im Kopf gewonnen. Durch Intelligenz und Willen. Ich werde ihn vermissen und der Skisport auch. So einen Typen wird’s so schnell nicht wieder geben.

Interview: Matthias Kerber

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