Skitouren gehen - so klappt's

Der Alpenverein und der Verband der Seilbahnen haben im Zwist einen Kompromiss gefunden: Tourengeher sind auch auf den Pisten willkommen – das freut auch Ex-Skistar Christian Neureuther.
Sebastian Schulke/JS |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Skitouren gehen - ein Genuss für Anfänger und Fortgeschrittene.
dpa Skitouren gehen - ein Genuss für Anfänger und Fortgeschrittene.

Der Alpenverein und der Verband der Seilbahnen haben im Zwist einen Kompromiss gefunden: Tourengeher sind auch auf den Pisten willkommen – das freut auch Ex-Skistar Christian Neureuther

Sie benutzen nicht die Bergbahn, sondern stapfen mit eigener Kraft und Steigfellen unter den Skiern nach oben. Die einen in der völlig freien Natur, die anderen am Rande der Pisten. Letzteres ein stark steigender Trend – der jedoch für permanente Konflikte und eine erhöhte Kollisionsgefahr zwischen abwärts rasenden Skifahrern und aufwärts strebenden Skitourengehern sorgt. Wobei die Seilbahnbetreiber in den Wintersportgebieten oftmals auch das Problem plagt, dass die Tourengeher auf zwei Brettern kostenlos die Pisten nutzen.


Dabei geht es nicht nur um die entgangenen Einnahmen, sondern auch um Risiko und Haftung. Etwa, wenn die Liftanlagen bereits geschlossen sind und die Tourengeher sowohl beim Aufstieg als auch bei der Abfahrt plötzlich den Pistenraupen gefährlich nahe kommen. Zudem müssen in manchen Gebieten zur Präparation Seilwinden gespannt werden – die sich bereits als tödliche Fallen für Skifahrer erwiesen. Weshalb die Pisten fast überall ab 17 Uhr bis zum Morgen gesperrt sind.


„Ich kann die Tourengeher bestens verstehen”, sagt Kult-Skifahrer Christian Neureuther, „dieser Trend ist toll und wichtig, verbindet Fitness, Natur und Lifestyle. Tourengehen verkörpert genau das, was die Rosi und ich den Leuten immer sagen: Geht's raus in die Natur und bewegt euch!” Aber diese immer größer werdende Bewegung müsse natürlich in die richtigen Bahnen gelenkt werden.
Genau darum haben sich der Deutsche Alpenverein (DAV) und der Verband Deutscher Seilbahnen (VDS) bereits in der vergangenen Saison an einen Tisch gesetzt und Regeln erarbeitet. Mit dem Ziel: Eine gemeinsame Lösung für Skifahrer und Tourengeher zu finden. Diesen Winter nun treten sie in Kraft. Hierzu gibt es auch einen 50-sekündigen Videoclip (www.viddler.com), der auf die Problematik und die Regeln aufmerksam macht.


Manfred Scheuermann, der sich beim DAV um das Projekt „Skitouren auf Pisten” kümmert, weist auf die wichtigste Neuheit dieser Saison hin – dass nunmehr „in allen bayerischen Skigebieten Aufstiegsmöglichkeiten für Tourengeher bestehen”. Sie sind durch spezielle Schilder gekennzeichnet.


„Ich finde es super”, sagt Christian Neureuther, „dass sich die beiden Sturköpfe namens DAV und VDS zusammengerauft und zusammengesetzt haben. Aber nicht nur die sind gefragt. Auch die Gemeinden in den Wintersportgebieten müssen kooperieren und sich miteinbinden.” Denn ein konfliktfreies Miteinander setzt gutes Zusammenspiel voraus.


1. Aufstiege und Abfahrten erfolgen auf eigenes Risiko und eigene Verantwortung.

2. Aufstiege nur am Pistenrand vornehmen (FIS-Regel Nr. 7). Dabei hintereinander, nicht nebeneinander gehen. Auf den Skibetrieb achten.

3. Besondere Vorsicht vor Kuppen, in Engpassagen, Steilhängen, bei Vereisung und beim Queren der Pisten. Keine Querungen in unübersichtlichen Bereichen.

4. Keinesfalls gesperrte Pisten begehen. Lokale Hinweise und Routenvorgaben beachten.

5. Größte Vorsicht und Rücksichtnahme bei Pistenarbeiten. Bei Einsatz von Seilwinden sind die Skipisten aus Sicherheitsgründen gesperrt. Es besteht Lebensgefahr.

6. Frisch präparierte Skipisten nur in den Randbereichen befahren. Bei Dunkelheit stets mit eingeschalteter Stirnlampe gehen, reflektierende Kleidung tragen.

7. Auf alpine Gefahren, insbesondere Lawinengefahr, achten. Keine Skitouren in Skigebieten durchführen, wenn Lawinensprengungen zu erwarten sind.

8. Skitouren nur bei genügend Schnee unternehmen. Schäden an der Pflanzen- und Bodendecke vermeiden.

9. Rücksicht auf Wildtiere nehmen. Bei Dämmerung und Dunkelheit werden Tiere empfindlich gestört. Hunde nicht auf Skipisten mitnehmen.

10. Regelungen an den Parkplätzen sowie Parkgebühren respektieren. Umweltfreundlich anreisen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.