Skispringen: Mit 14 zu Olympia

Skisprung-Küken Gianina Ernst hat bei ihrem Weltcup-Debüt gleich Rang zwei belegt und das Olympia-Ticket gelöst. In Sotschi wird der Teenie mit der Zahnspange die Jüngste im DSV-Team sein.
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Gianina Ernst
az Gianina Ernst

LILLEHAMMER Gianina Ernst ist erst 14, kann sich aber schon recht gut einschätzen. Vor der Abreise zum ersten Weltcup schrieb die Skispringerin: "Bin ein bisschen aufgeregt, da ich noch nicht weiß, wie alles so abläuft." Nach ihrem zweiten Platz, dem besten deutschen Ergebnis seit Einführung des Weltcups 2011, verlief sie sich prompt bei der Siegerehrung und musste von Ex-Weltmeisterin Daniela Iraschko-Stolz dirigiert werden. Fräulein Ernst meinte: "Das ist so aufregend, beim ersten Weltcup auf dem Podest zu landen. Ich bin total glücklich." Sprach's, lächelte ihr schönstes Zahnspangen-Lächeln (die trägt sie auch tagsüber) und löste das Ticket für Olympia.

In Sotschi dürfte die gebürtige Schweizerin, die an Silvester 15 wird, die Jüngste im deutschen Team sein. Frauen-Bundestrainer Andreas Bauer lobte: "Sie hat unglaubliche Fortschritte gemacht, ist ein großes Talent." ARD-Experte Dieter Thoma jubelte: "Wahnsinn! Unser neues Skisprung-Küken. Sie ist unglaublich konstant in ihren Sprüngen, hat eine tolle Technik." Das Küken selbst meinte cool: "Das ist irgendwie auch mein Job. Ich mache das, seit ich fünf bin."

Im Oktober hatte die Newcomerin mit Platz drei bei den deutschen Meisterschaften aufhorchen lassen. Das Talent wurde ihr quasi in die Wiege gelegt. Vater Joachim war 1982 deutscher Skisprung-Meister und ist bis heute ihr Trainer, Mutter Cornelia war mehrfache Schweizer Langlaufmeisterin. Kennengelernt hat sich das Paar bei der WM 1982 in Oslo, anschließend wurde eine Großfamilie gegründet: Gianina hat fünf ältere Geschwister; ihr vier Jahre älterer Bruder Benjamin ist ebenfalls Skispringer. Die Gene machten sich früh bemerkbar: 2011 wurde Gianina mit zwölf Zweite der Schweizer Meisterschaften, entschied sich nun aber für den Wechsel zum DSV. "Ich war eher Einzelkämpferin", sagt sie über die Zeit, in der sie eine Stunde zum Training nach Einsiedeln oder Hinterzarten fahren musste. Nun besucht sie das Skiinternat Oberstdorf, wo sie sich sehr wohl fühlt: "Die Strukturen sind hier viel professioneller."

Das richtige Vorbild hat sie sich auch gesucht: Überflieger Gregor Schlierenzauer. Ernst sagt: "Aber ich möchte nicht so werden wie er. Ich möchte ich selber sein."

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