Skigymnastik: Zehn Minuten täglich!

So werden Sie fit für den Winter! In der AZ erläutert Fitness-Trainerin Christine Albrecht die wichtigsten Übungen für alle Hobbyskifahrer – von der Kniebeuge bis zum Bauchmuskeltraining
von  Abendzeitung
Mit ein wenig Gymnastik zur Vorbereitung macht Skifahren noch mehr Spaß.
Mit ein wenig Gymnastik zur Vorbereitung macht Skifahren noch mehr Spaß. © az

So werden Sie fit für den Winter! In der AZ erläutert Fitness-Trainerin Christine Albrecht die wichtigsten Übungen für alle Hobbyskifahrer – von der Kniebeuge bis zum Bauchmuskeltraining

MÜNCHEN Skigymnastik? Ist die nicht unendlich out? Oder aber vielleicht schon wieder in? Wenn diese Frage jemand kompetent beantworten kann, dann Christine Albrecht, denn: Die Diplom-Aerobic-Trainerin und leidenschaftliche Skifahrerin ist die wohl bekannteste Fitness-Trainerin in Deutschlands berühmtestem Wintersport-Ort Garmisch-Partenkirchen – und hat somit die Schnee-Szene direkt vor der Studio-Tür.

AZ: Wird es auch im Winter 2010/11 noch die berühmte gute, alte Ski-Gymnastik geben?

CHRISTINE ALBRECHT: Absolut! Nur heißt es jetzt halt anders: nicht mehr „Ski-Gymnastik“, sondern „Fit in den Winter" oder so. Der alte Name ist passé. Aber ein neuer Name ist zugleich immer ein neuer Reiz – wenn man etwa „Rope Skipping" statt „Seilspringen" sagt, dann ist das gleich wieder interessant.

Wenn man keine Zeit, Lust oder Geld hat, in ein Fitness-Studio zu gehen und zu Hause ohne Geräte trainieren will: Welche Übung wäre die wichtigste, um fit in den Ski-Winter zu kommen?

Die Kniebeuge – ein Muss für jeden Carver! Anfangen mit 3 mal 15 Wiederholungen, später steigern auf 3 mal 25 oder gar 3 mal 50. Anfangs einen Besenstiel in die Hände nehmen, später kann man an den Besenstiel noch Gewichtchen hängen.

Eine sehr gute Idee! Die Kniebeuge kann schließlich jeder.

Falsch! Die muss schon technisch richtig sein. Und zwar so: Fersen auf ein Telefonbuch, gerader Rücken, Kniescheiben vor den Fußspitzen. Rustikal ausgedrückt: Als ob man sich auf ein Autobahnklo setzt, vor dem es einen ekelt – und man dann immer wieder aufsteht...

Was schlagen Sie für die Balance vor?

Balance ist natürlich sehr wichtig beim Skifahren. Also: Auf einem Bein stehen, das Knie des anderen Beines hochziehen und versuchen, so stehen zu bleiben. Wer gut ist, kann das Bein nach vorne strecken. Und wer sehr gut ist, kann dabei auch noch hoch- und tief gehen.

Was ist mit der legendären Abfahrtshocke?

Gut! Absolut okay! Aber: Die Kniescheiben dürfen nicht über die Fußspitzen hinaus ragen. Den Po schön hinten raus strecken – so wie man halt Ski fährt.

Haben Sie eine spezielle Carving-Übung auf Lager?

Sich hüftbreit hinstellen, die Füße wie beim Carven auf der Piste rechts aufkanten und dann rechts langsam, aber tief runter gehen. Die Arme nach vorne seitlich wie beim richtigen Carven – zur Balance. Dasselbe nach links. Insgesamt sechsmal auf beiden Seiten – das sind dann zwölf lang gezogene Carving-Schwünge.

Gibt es sonst noch irgendeine ganz wichtige Übung, die man zu Hause machen sollte?

Ja, Bauchmuskelübungen – und zwar nicht nur, damit man beim Après Ski gut ausschaut, sondern weil man wirklich fitter beim Skifahren ist. Und der Rücken muss natürlich geschult werden: Bauchlage, den ganzen Körper gestreckt auf den Boden legen, dann gleichzeitig linken Arm und rechtes Bein heben beziehungsweise rechten Arm und linkes Bein. Das trainiert den Po, die Schulter, die hinteren Oberschenkel und den Rückenstrecker.

Das alles dauert zusammen genommen doch höchstens zehn Minuten täglich...

...plus Dehnübungen vorher und nachher. Die müssen sein! Wer nicht weiß, wie Stretching funktioniert, sollte in ein Fitness-Studio gehen und es sich zeigen lassen. Und vielleicht lernt man dort ja dann auch gleich einen netten Skilehrer oder eine nette Skilehrerin kennen, denn auch die trainieren vor Saisonbeginn.

Interview: Jupp Suttner

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