Ski-Weltcup: Marias Heimflüchlein

Der Ski-Superstar aus Garmisch-Partenkirchen verpasst bei ihren drei Heimrennen Platz eins jeweils nur ganz knapp. Das hat fast schon Tradition. „Sieg Nummer 25 geht a bisserl zäh her”
Thomas Becker |
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Es hätte ein Arm voll schöner roter Rosen werden können, 25 an der Zahl, für jeden Weltcupsieg eine. Es wurde: ein bunter Frühlingsstrauß, nichts Rosenrotes aus der Hand von Organisationschef Peter Fischer. Der hatte Blumiges vorbereiten lassen, um das mögliche Jubiläum der Partenkirchenerin feiern zu können. Gefehlt haben am Ende die Nichtigkeit von zwei Zehntelsekunden.
Maria Höfl-Riesch war trotzdem nicht sauer auf Spielverderberin Anna Fenninger, die ihr Weltcuspieg Nr. 25 noch entriss. „Ich hätte gedacht, dass sich Anna ihren ersten Speed-Sieg für das Weltcup-Finale in zwei Wochen in Lenzerheide aufhebt”, sagte Höfl-Riesch, „aber es war auch so ein Supertag für mich. Der 25. Sieg geht allerdings ein bisserl zäh her.”


Wohl wahr. Einen Tag nach ihrem dritten Platz bei der Abfahrt musste sich die 28-Jährige im Super-G nur der Österreicherin geschlagen geben. Für Höfl-Riesch war es die sechste „Stockerl”-Fahrt in diesem Winter – die erste im Super-G.. „Das war ein sehr gutes Rennen”, sagte Höfl-Riesch, „auch wenn es nicht für den Sieg gereicht hat.” Dritte wurde Julia Mancuso vor Gesamtweltcupsiegerin Tina Maze, die an diesem Tag aber ganz andere Sorgen hatte (siehe Text unten). Veronique Hronek aus Unterwössen schaffte auf Platz fünf ihr bestes Karriere-Resultat. Das starke deutsche Team-Ergebnis komplettierte Viktoria Rebensburg als Zehnte.


Elfte, Dritte, Zweite: Fast möchte man bei Maria Höfl-Rie-sch von einem Heim-Flüchelchen sprechen. Im Vorjahr war sie auf ihrer Heimstrecke zwei Mal Vierte geworden, bei der Heim-WM vor zwei Jahren langte es mit angeknackster Gesundheit zu zwei Bronzemedaillen, einem vierten und zwei elften Plätzen. Ihr letzter Sieg auf der Kandahar jährt sich am kommenden Wochenende zum dritten Mal. Diesmal war sie sehr nahe dran am Jubiläumssieg. Mit Startnummer 19 rauschte sie ins Ziel – und sah auf der Anzeigetafel ihre Lieblingszahl: die 1. Nur drei Hundertstel lag sie vor der Amerikanerin Julia Mancuso. Wie erlöst reckte sie die Arme samt Skier in die Höhe, während sich auf der Tribüne der gesamte Fan-Club in den Armen lag. Von Gatte Marcus gab’s eine Umarmung, alles schien gerichtet für ein sonntägliches Fest.


Die Freude währte sechs Minuten oder drei Startnummern lang, bis zu Anna Fenninger. „Ein zweiter Platz ist immer super”, meinte Höfl-Riesch, „aber wenn man als Führende unten steht, hofft man auch, dass es klappt. Anna hat die ’Hölle’ und auch die letzte Kurve vor dem Ziel besser erwischt als ich.” Es war also wieder die 'Hölle'. Wie schon am Tag zuvor, als sie ebenfalls in diesem Streckenabschnitt den Sieg vergeben hatte.


Bleibt die Frage, was aus den 25 roten Rosen wurde. Maria meinte in Richtung Peter Fischer: „Er kann sie mir ja trotzdem schenken.” Doch der OK-Chef war noch viel zu sehr mit dem Fall Maze beschäftigt. „Ich weiß noch gar nicht, was ich damit mache”, sagte er der AZ. Er wird noch eine Abnehmerin gefunden haben. Und die Organisatoren des Weltcups in Ofterschwang am kommenden Wochenende können auch schon nach entsprechenden Gewächsen Ausschau halten. Ein Riesenslalom und ein Slalom stehen an – und Höfl-Rieschs nächster Anlauf Richtung Jubiläumssieg.

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