"Ski-Königin" Höfl-Riesch regiert wohl bis 2015

Maria Höfl-Riesch wird ihre erfolgreiche Karriere wohl bis 2015 fortsetzen. Bei Olympia in Sotschi ist sie noch einmal auf den Geschmack gekommen.
von  sid

Maria Höfl-Riesch wird ihre erfolgreiche Karriere wohl bis 2015 fortsetzen. Bei Olympia in Sotschi ist sie noch einmal auf den Geschmack gekommen.

Sotschi - Die Thronfolge muss warten: Die deutsche "Ski-Königin" Maria Höfl-Riesch will noch ein Jahr weiterregieren. Wie der SID aus dem Umfeld der dreimaligen Olympiasiegerin erfuhr, geht deren Tendenz zu einer weiteren, letzten Saison im Ski-Zirkus. Demnach will die 29 Jahre alte Partenkirchnerin ihr Zepter erst nach der WM 2015 und einem letzten, großen Duell mit ihrer Dauerrivalin Lindsey Vonn aus der Hand geben.

Eine endgültige Entscheidung über die sportliche Zukunft von Höfl-Riesch könnte schon nach einem Gespräch mit Vertretern des Deutschen Skiverbandes (DSV) in der kommenden Woche fallen. Höfl-Riesch selbst hatte es in Sotschi offengelassen, ob sie nach ihren letzten Winterspielen noch ein Jahr dranhängt. Nach ihrer Rückkehr in die Heimat am Samstag, einen Tag nach ihrem unglücklichen vierten Platz beim Slalom, wollte sie sich "in Ruhe Gedanken machen, wie es weitergeht".

Sotschi aber hat ihr ganz offensichtlich noch einmal gezeigt, was sie aufgeben würde, wenn sie die Skier schon in drei Wochen in den Keller stellen würde, wie sie es ja schon ernsthaft erwogen hat. "Irgendwann ist es halt vorbei", sagte sie nach dem Slalom, "aber vielleicht geht die Karriere ja noch ein Jahr weiter..." Schon da war ihre Tendenz zum Weitermachen spürbar. In der Bild-Zeitung berichtete sie zudem von ihrer Idee einer "Abschieds-Tournee" im Weltcup "zum Genießen, ohne Druck".

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Der Abschied von der großen Bühne Olympia gelang ihr in Sotschi mit Bravour. "Sehr froh und stolz", war sie, dass sie sich mit dem Olympiasieg in der Super-Kombination und Silber im Super-G "weitere Träume" erfüllen konnte. Über Rang vier zum Abschluss vergoss sie in den Armen ihres Ehemannes Marcus ein paar Tränen. Mit etwas Abstand meinte sie aber: "Das ist kein Drama, das passt schon so." Schließlich habe sie "eine tolle olympische Karriere" gehabt.

Ein paar Träume aber blieben unerfüllt. In Sotschi war Abfahrtsgold ihr "Wunschtraum", doch sie belegte nur Platz 13. Die Sehnsucht nach dem Olympiasieg in der Königsdisziplin wird unerfüllt bleiben, doch in Vail im US-Bundesstaat Colorado könnte Höfl-Riesch im Februar 2015 zumindest noch einmal nach dem WM-Titel greifen – im Duell mit der derzeit verletzten Vonn. Danach, das hat sie mehrfach betont, ist definitiv Schluss.

Auch für die letzten drei Wochen der laufenden Saison hat Höfl-Riesch aber noch hohe Ziele: Sie kann zum ersten Mal den Abfahrtsweltcup und zum zweiten Mal die Gesamtwertung gewinnen. "Mal sehen, was noch geht...", sagte sie. Ihre "Blechfeier" im Österreich-Haus in Krasnaja Poljana verließ sie auch deshalb vorzeitig. Als die Party gegen halb zwei in der Nacht mit einem Gastauftritt des sangesfreudigen Schalke-Bosses Clemens Tönnies ("Griechischer Wein") auf ihren Höhepunkt zusteuerte, war sie schon zurück im Olympischen Dorf zum packen.

"Es geht gleich Vollgas weiter", meinte Höfl-Riesch. Nach dem Empfang der Olympia-Teilnehmer durch Bundespräsident Joachim Gauck am Montag in München reist sie am Mittwoch nach Crans Montana, zum Weltcup. Danach stehen noch Rennen in Åre und beim Weltcup-Finale in Lenzerheide auf dem Programm.

 

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