Ski-Königin Höfl-Riesch: "In der Abfahrt greifen wir an!"

Zum Feiern blieb nicht viel Zeit: Nach ihrem Olympiasieg in der Super-Kombination greift Maria Höfl-Riesch in der Abfahrt am Mittwoch erneut nach Gold.
SID |
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Sotschi – Gold-Rausch und Champagner-Party? Von wegen! Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch verlangte es bei der kleinen Feier in der Nacht auf Dienstag im Deutschen Haus in Krasnaja Poljana erst einmal nach einer Flasche Wasser, "am liebsten eine große!" Später trank sie zwar noch ein halbvolles "Glaserl" Sekt mit ihrem Ehemann Marcus und den Trainern, kurz vor Mitternacht aber brach sie schon wieder auf.

Die deutsche "Ski-Königin" suchte Ruhe nach all dem Stress – und den Fokus für das nächste Rennen, den nächsten möglichen Olympiasieg. "In der Abfahrt greifen wir auf jeden Fall wieder an", kündigte sie kurz vor ihrem Gehen an. Nach Gold im Slalom 2010 und den beiden Triumphen in der Super-Kombination vor vier Jahren sowie jetzt in Sotschi ist der Sieg in der alpinen Königsdisziplin am Mittwoch (8.00/11.00 Uhr MEZ/OZ) ihr letzter verbliebener "Wunschtraum", wie sie es nennt.

Höfl-Riesch ist dieses Mal, anders als in der Kombi, nicht die klare Favoritin. Mit dem ersten Gold im Gepäck ist ihr am "Rosa Peak" jedoch alles zuzutrauen. "Ich muss noch einiges zulegen", sagte sie mit Blick auf die durchwachsenen Trainingsleistungen und die auch nicht gute Kombi-Abfahrt. Die bisherigen Leistungen wären "für das Rennen sicher zu wenig".

Lesen Sie hier: Höfl-Rieschs dritter Streich: Vergolden!

Dass am Dienstag das letzte Training wegen zu warmer Temperaturen und deshalb weicher Piste abgesagt werden musste, störte sie dennoch nicht. "Ich denke, dass ich weiß, wie ich sie fahren muss", sagte Höfl-Riesch über die 2713 m lange Strecke, die mit vielen schwierigen Kurven eine große Herausforderung darstellt. Der Ausfall der letzten Testfahrt war für Höfl-Riesch sogar eine willkommene Gelegenheit, sich nach ihrem "stressigen und sehr kraftraubenden" Gold-Tag ein bisschen zu erholen.

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Nach der emotional so aufwühlenden Entscheidung hatte Höfl-Riesch große Mühe gehabt, sich zu sammeln. Auch am späten Abend war sie nach Blumen-Zeremonie, Medien-Marathon, Doping-Kontrolle, Autofahrten und Siegerehrung in Sotschi "noch immer sprachlos" über ihren Coup. Für Ehemann Marcus war dieser angesichts der riesigen Anspannung im Vorfeld "fast ein Wunder".

Techniktrainer Christian Schwaiger sah darin indes das Ergebnis einer "brutal konsequenten" Vorbereitung. "Ich kenne die Maria jetzt schon so lange, aber sie hat seit April gebuckelt wie noch nie", sagte er. Dazu kam eine Coolness im Wettkampf, die selbst Schwaiger verblüffte. Für die Lockerheit im Kombi-Slalom habe er die 29-Jährige "bewundert".

DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier sah Paralleln zu Katja Seizinger, der mit drei Mal Gold und zwei Mal Bronze erfolgreichsten deutschen Alpinen bei Olympia. Seizinger und Höfl-Riesch seien zwar "grundverschiedene Menschen", sportlich aber hätten beide die Eigenschaften "echter Champions: Selbstsicherheit, Wille und die Fähigkeit, mit Druck umzugehen".

Diese Kombination könnte Höfl-Riesch nun zur Speed-Queen von Sotschi machen. Mit der vierten Goldmedaille würde sie vorbeiziehen an Seizinger, die 1998 die letzte deutsche Olympiasiegerin in der Abfahrt war. "Es ist aber nicht meine Motivation, irgendwelche Rekorde zu brechen oder jemandem den Rang abzulaufen", sagte Höfl-Riesch.

Vor allem die schwierige Kurve vor dem Steilhang muss sie besser fahren als im Training und der Kombi, wenn sie den Kampf um Gold mit Julia Mancuso (USA), Lara Gut aus der Schweiz oder der Österreicherin Anna Fenninger aufnehmen will. "Es gab schon Kurven, die hat sie die ganze Abfahrtswoche nicht hinbekommen", sagte Speed-Trainer Andi Fürbeck. Droht das auch in Sotschi? Nein, meinte der Coach mit festem Blick: "Sie hat das drauf."

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