Simoncellis Leiche aufgebahrt

Hunderte Fans sind am Mittwoch in den Wohnort des tödlich verunglückten Motorrad-Piloten Marco Simoncelli gepilgert und haben in der Aufbahrungshalle Abschied genommen.
von  det/sid/dpa

Hunderte Fans sind am Mittwoch in den Wohnort des tödlich verunglückten Motorrad-Piloten Marco Simoncelli gepilgert und haben in der Aufbahrungshalle Abschied genommen.

ROM –  Schon seit den frühen Morgenstunden standen die Anhänger in Coriano vor dem städtischen Theater Coriano Schlange, wo der Leichnam des am Sonntag in Malaysia ums Leben gekommenen 24-Jährigen aufgebahrt worden war. Als der Sarg hineingetragen wurde, applaudierten die Tifosi. Simoncellis Vater bedankte sich für die Beileidsbekundungen. „Ich wusste nicht, dass Marco so viele Fans hatte. Er war ein einmaliger Mensch und die Leute haben es begriffen. Er war ehrlich, rein. Er war ein Kämpfer, vielleicht ist er auch deswegen gestorben. Er wollte siegen“, sagte Paolo Simoncelli.

Die Trauer um den MotoGP-Pilot in Italien ist groß: Auf dem Kirchplatz in Coronia wurden bereits Bildschirme für eine Live-Übetragung aufgestellt. Zum Begräbnis am Donnerstag um 15.00 Uhr werden Tausende Besucher erwartet. Zugang zur Kirche haben nur Familienangehörige, die Mitglieder von Simoncellis Team Gresini-Honda sowie Sportler und Vertreter der städtischen Behörden. Dies teilte die Familie des früheren Weltmeisters mit.

Simoncellis Leichnam war am Dienstag in Italien eingetroffen. Im Flugzeug mit dem am Sonntag beim MotoGP-Lauf in Malaysia nach einem Unfall gestorbenen Piloten reisten auch sein Vater Paolo, seine Freundin Kate und Rennfahrerkollege Valentino Rossi zurück in die Heimat. Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitee Italiens (CONI), Gianni Petrucci, empfing sie am römischen Flughafen Fiumicino.

Als Simoncellis Sarg aus dem Flugzeug geladen wurde, erwiesen Hunderte von Flughafenmitarbeitern dem italienischen Sportstar spontan mit Applaus die Ehre.

Der MotoGP-Rennstall des tödlich verunglückten Simoncelli ließ verlauten,  dass er zum WM-Finale nach Valencia reisen wird. Ob das Honda-Gresini-Team an dem Rennen am 6. November teilnimmt, war am Dienstag aber noch offen. Sicher ist bislang nur, dass Simoncellis Motorrad mit der Startnummer „58“ an dem Grand-Prix-Wochenende in Spanien zu seinen Ehren in der Box aufgestellt wird, hieß es auf der Homepage der MotoGP.

 



Neue Spekulationen um Todesursache

Derweil sind in der Öffentlichkeit neue Spekulationen um die Todesursache Simoncellis aufgetaucht. Das Onlineportal BILD.de berichtet, Simoncelli könnte beim Abtransport von der Strecke durch die Rettungssanitäter von der Trage gefallen sein und sich dabei möglicherweise tödliche Verletzungen zugezogen haben - entsprechende Videoaufnahmen seien im Internet zu finden. Unmittelbar nach seinem schweren Unfall auf dem Sepang Circuit soll Simoncelli noch gelebt haben, ein Herzstillstand traf laut Informationen der Ärzte erst beim Transport ins Krankenhaus ein. Ob der Sturz von der Trage tatsächlich tödliche Folgen gehabt haben könnte, ist unklar.

Der Weltmeister der 250ccm-Klasse von 2008 marco Simoncelli war am Sonntag in Sepang in Runde zwei gestürzt und von Colin Edwards aus den USA und Valentino Rossi überrollt worden und im Anschluss verstorben. Der Grund für seinen Sturz ist noch unklar. Das Ergebnis der Autopsie wird in sechs Wochen erwartet.

 

 

 

 

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