Sieg zum Euroleague-Start: Perfekte Premiere
ZIELONA GORA Paul Zipser ist 19 Jahre alt, ein Riesentalent zwar, aber sicher nicht der Spieler, den man bei den Basketballern des FC Bayern im internationalen Wettbewerb auf dem Parkett erwartet. Beim ersten Euroleague-Spiel in der Geschichte des Klubs konnte es sich Trainer Svetislav Pesic allerdings erlauben, seinen Nachwuchsmann für dessen Trainingseifer zu belohnen: Weil die Bayern das Spiel gegen Zielona Góra dominierten – und 94:73 gewannen.
Mit dem Aufwind von vier Liga-Siegen in Serie reiste der FC Bayern nach Polen, in dem Bewusstsein, dass Zielona Gora, Premiere hin oder her, so etwas wie ein Pflichtsieg ist, wenn die Mannschaft eine Chance auf die Runde der besten 16 haben möchte.
Nervös machen ließen sich die Bayern allerdings davon kein bisschen. Von der ersten Minute an gingen sie mit einer erstaunlichen Selbstsicherheit zu Werke. Basketballspiele sind zwar dafür bekannt, dass innerhalb von Minuten kippen können – hier war allerdings der Klassenunterschied der beiden Teams spätestens nach 20 Minuten (48:28) zu spüren. „Das zweite Viertel war exzellent und sicher das bisher beste, nicht nur in der Offensive, sondern auch in der Defensive”, lobte Pesic nach der Partie seine Mannschaft.
Malcolm Delaney („Ich finde, wir haben richtig gut gespielt”) verteilte im Angriff die Bälle (8 Assists), Chevon Troutman (19 Punkte) legte die perfekte Wurfquote von neun Würfen und neun Treffern hin, Nihad Djedovic (17) machte wieder ein Spiel auf Klasseniveau – und MVP-Center John Bryant (13) war einfach John Bryant: Mit Ballgefühl, Auge und einem wuchtigen Körper. Die Bayern waren den Polen in praktisch allen Belangen überlegen: „Wie wir das spiel gewonnen haben, freut mich sehr”, sagte Pesic. Nur Paul Zipsers Wurf am Ende wollte nicht fallen.
In das Ligaspiel am Sonntag gegen Frankfurt (18 Uhr, Audi Dome) gehen die Bayern also mit der makellosen Bilanz von fünf Siegen in fünf Spielen seit Saisonbeginn.