Sieg gegen Trier: Kleine Makel in der Kür
MÜNCHEN Kurz vor dem Ende stieg Bryce Taylor hoch, dunkte den Ball zum 68:53 in Perfektion in den Korb. Dann ruderte er mit den Armen, als wolle er den 5582 Fans signalisieren: Es gibt doch noch ein bisschen Show im Audi Dome in einem ansonsten zähen Spiel gegen die TBB Trier. Die Bayern siegten mit 72:60 gegen den Vierzehnten. Topscorer waren Robin Benzing und der nach seiner Zehen-Verletzung zurückgekehrte Bryce Taylor mit je 16 Punkten. 22. Saison-Sieg, Tabellen-Führung verteidigt, Pflicht erfüllt.
Aber die Kür? Bayern-Trainer Svetislav Pesic fordert von seinen Spielern nicht nur Siege, sondern auch Unterhaltung und Augenschmaus – damit die Fans wieder in den Audi Dome strömen. Beides boten sich ihm und den Zuschauern diesmal nicht: Das defensiv orientierte Spiel bestach eher mit vielen Ballverlusten und Fehlwürfen. Trotzdem siegten Bayerns Basketballer ungefährdet, vor allem, weil sie beim Rebound absolut überlegen waren.
Sie spielten nicht schön, aber effektiv – auch das muss ein Spitzenteam im Repertoire haben. Pesic nahm’s pragmatisch: „Ich bin sehr zufrieden, wir haben in der Defense mit hochprozentiger Konzentration gespielt“, sagte der Coach. Es war eben ein Auftritt für Basketball-Puristen, den die Bayern zeigten: „Defensive ist immer der Auftrag, das war diesmal nicht anders. Ich wünsche mir, dass wir jedes Spiel dieses Zusammenspiel von Offensive und Defensive haben.“ Könnte schwer werden, denn am Donnerstag (20:45 Uhr, Sport1) kommt in der Euroleague mit Real Madrid ein richtig dicker Brocken nach München.