Sieg gegen Schwarz-Gelb: "Wahnsinn!"
Bayerns Basketballer gewinnen gegen das Spitzenteam Alba Berlin. Hoeneß und Petkovic jubeln, Schweinsteiger kommentiert: „Es wäre aber schlimmer, wenn der Müller hier sitzen würde”
MÜNCHEN Eine ganz wichtige Angelegenheit klärte Uli Hoeneß schon vor dem Spitzenspiel der Basketballer des FC Bayern gegen Alba Berlin: Dass er nämlich sehr wohl ein Fan von Dirk Nowitzki sei: „Jeder weiß, das ich ihn unglaublich schätze.” Nur verpflichten wolle er Nowitzki eben nicht, nach dessen NBA-Karriere, wenn der Superstar wohl um die 38 Jahre alt sein wird. Hoeneß war unter anderem von Alba-Chef Axel Schweitzer Anmaßung vorgeworfen worden, weil Hoeneß behauptet hatte, nicht das „Altersheim der Liga” zu sein. „Ich bin ein großer Fan von Nowitzki”, sagt Hoeneß. „Da ist unfair argumentiert worden.”
Das folgende sportliche Aufeinandertreffen zwischen Bayern und Berlin ließ hingegen wenig Interpretationsspielraum zu: Die Bayern sind mit dem 79:61, ihrem zweiten Sieg gegen ein Topteam der BBL innerhalb von vier Tagen, endgültig als Titelkandidat legitimiert. „Wir sind in der Spitzengruppe angekommen. Unsere Leute machen einen super Job”, sagte Hoeneß nach dem Spiel.
Dass die Bayern extrem stark loslegen können, haben sie am Donnerstagabend beim überragenden 77:69-Pokalsieg gegen Bamberg bewiesen. Gegen Berlin sah das recht ähnlich aus, vor allem dank Robin Benzing der im ersten Viertel auf Fehlwürfe gänzlich verzichtete. Nach zwanzig Minuten stand es 37:30 – in einem intensiven Topspiel, mit durchaus giftiger Verteidigung und energischen Attacken auf den Korb.
Zum Anfang des dritten Viertels nahm Bayerns Basketballfan Nummer eins dann am TV-Mikro Platz: Bastian Schweinsteiger kommentierte das Spiel zusammen mit Frank Buschmann – und schickte gleich einmal einen Gruß an die Kollegen: „Lahm, Kroos und Müller sind Fans. Die werden sich jetzt sicher denken: Was erzählt der Co-Kommentator da für einen Müll. Es wäre aber schlimmer, wenn der Müller hier sitzen würde.” Während Jared Homan, Bayern-Center mit Party-Affinität und Freiwurfschwäche an der Linie stand, meinte Schweinsteiger: „Es wäre gut für ihn, wenn die Spiele um 23 Uhr wären.” Und legte nach: „Wenn ich vor Homan stehe, zuckt der schon mal zusammen.”
Auf dem Parkett blieb das Spiel weiter hochintensiv – auch Tennis-Star Andrea Petkovic (mit Bayern-Trikot) war begeistert: „Ich bin ein Riesenfan.” Wann immer Berlin dran war, antwortete Bayern – und der Audi Dome feierte. „Es ist natürlich unglücklich für die Berliner, dass sie in schwarz-gelb spielen”, scherzte Schweinsteiger.
Den Sieg machten die Bayern dann drei Minuten vor Schluss klar – vor allem dank der beherzten Vorstellung von Aufbauspieler Tyrese Rice.
Hoeneß war ergriffen. Und rief seinem Vizepräsidenten Rudolf Schels nur ein Wort zu: „Wahnsinn!” Dass er seine Basketballer fest ins Herz geschlossen hat, weiß man mittlerweile. Auch Bastian Schweinsteiger: „Uli Hoeneß ist schon sehr Basketball-begeistert. Wenn wir unterwegs sind, hat er immer den Live-Ticker am Handy an. Dann will er alles genau wissen.”
