Show für Bauermann
Beim ersten Heimspiel des Jahres sorgen die Bayern für einen großen Promi-Auflauf beim Basketball. Und Präsident Hoeneß will im Streit um die Trainer-Zukunft bei der Liga vorsprechen.
Thomas Müller klatschte begeistert, Mark van Bommel amüsierte sich mitsamt Nachwuchs, Edmund Stoiber brachte Ehefrau Karin die Regeln näher, und in der Mitte der Spieler thronte Präsident Uli Hoeneß.
Es waren prominente Gäste aus dem eigenen Verein, die das erste Heimspiel der Bayern-Basketballer im Jahr 2011 verfolgten. Doch es ging nicht primär darum, das Team beim unerwartet mühevollen 79:71-Sieg gegen Science City Jena nach vorne zu klatschen.
Viel wichtiger war die Botschaft dahinter: Der FC Bayern steht voll zu seinem Projekt Basketball, will schnelle Klärung in den Streitfragen um die Halle und Trainer Bauermann, dessen Weiterbeschäftigung nach dem Aufstieg auf Grund seiner Doppelrolle als Bundes- und Vereinstrainer unsicher ist. „Es gibt zwei Szenarien: Wir finden eine Lösung und Bauermann darf beide Ämter ausüben. Oder Bauermann hört als Bundestrainer auf", sagte Hoeneß, für den eine Übergangslösung nach der Saison nicht in Frage kommt: „Wir wollen Bauermann für drei, vier Jahre binden. Und ohne ihn würde es in der ersten Liga nicht weitergehen."
Eine Aussage, die auch Druck auf BBL-Geschäftsführer Jan Pommer ausübt. Der freut sich zwar schon auf auf den klangvollen Namen des FC Bayern in der BBL: „Auf der DNA des FC Bayern ist der Erfolg fest eingeprägt. Das wird uns allen einen Schub geben." Auf der anderen Seite will auch Pommer in der schwelenden Trainerfrage keine Zugeständnisse machen und schiebt stattdessen Bauermanns Arbeitgebern die Verantwortung zu: „Der DBB und der FC Bayern stehen vor der Herausforderungen, die vertragliche Situation zu klären."
Bauermann selbst lässt sich vom Wirbel um seine Person nicht anstecken: „Ich konzentriere mich auf den Aufstieg. Alles andere weiß ich beim FC Bayern in guten Händen." Vielleicht auch, weil dem Trainer selbst klar ist: Pommer und die BBL werden auf das Zugpferd FC Bayern nicht verzichten wollen, eine einvernehmliche Lösung liegt im Interesse aller Beteiligten. So könnte einmal mehr Hoeneß Recht behalten: „Ich werde mich bald in die Gespräche mit der Liga und dem Verband einschalten“, kündigt der Bayern-Präsident an: „Ich bin da sehr optimistisch.“
M. von Harsdorf, J. Galinski