Serena Williams nach Seitenhieb von John McEnroe: "Bitte respektiere mich"
Serena Williams - werdende Mutter und unangefochtene Tennis-Queen - setzt sich zur Wehr: Gegen einen provokanten Tweet von Altmeister John McEnroe.
New York - Tennis-Superstar Serena Williams hat die jüngste Kritik von Ikone John McEnroe zurückgewiesen. "Lieber John, ich verehre und respektiere Dich, aber bitte verzichte auf solche Statements über mich, die nicht auf Fakten basieren", schrieb die 35-Jährige bei Twitter. Und: "Bitte respektiere mich und meine Privatsphäre."
Tags zuvor hatte McEnroe gesagt: "Sie ist die beste Spielerin der Geschichte, keine Frage, aber auf der Männer-Tour wäre sie bestenfalls die Nummer 700."
Williams, die ihr erstes Kind erwartet und derzeit auf der Tour pausiert, entgegnete, sie habe noch nie gegen jemanden in diesen Regionen gespielt: "Außerdem habe ich dafür gar keine Zeit."
Serena Williams ("My Life: Queen of the Court") dominiert seit bald 20 Jahren reihenweise die größten Turniere rund um den Globus - im Januar hat sie offenbar sogar in der achten Schwangerschaftswoche die Australien Open gewonnen.
Trotzdem gibt es Zweifler: Der stets scharfzüngige Altmeister John McEnroe (58, "Serious") etwa hat sich nun in einem Interview auf dünnes Eis gewagt. Er behauptet: Im Profibetrieb der Männer hätte die Königin des Tennis-Sports keine Chance. (Mehr heftige Stories hat John McEnroe in seiner neuen Autobiografie parat: "But Seriously" können Sie hier bestellen)
Erinnerungen an Karsten Braasch
"Wenn sie dabei wäre, wenn sie den Männer-Turnierzirkus spielen würde, wäre sie auf Platz 700, oder so, der Weltrangliste", erklärte der US-Amerikaner McEnroe in einem Gespräch mit dem US-Sender NPR. "Das heißt nicht, dass sie keine unglaubliche Spielerin wäre", stellte er klar. Vermutlich könne Williams auch den einen oder anderen männlichen Gegner schlagen. "Aber die Männer-Tour, das wäre eine ganz andere Geschichte."
Gut möglich, dass McEnroe damit nun eine erhitzte Geschlechter-Debatte lostritt. Allerdings hat der Tennis-Star, der insgesamt 170 Wochen die Männer-Weltrangliste anführte, durchaus Argumente auf seiner Seite. Legendär ist etwa die Geschichte des insgesamt wenig erfolgreichen deutschen Tennis-Profis Karsten Braasch (49). Er trat 1998 am Rande eines Turniers zu einem Schau-Match gegen Serena und Venus Williams an - weil Serena zuvor getönt hatte, sie könne die Nummer 200 der Männer-Rangliste schlagen. Braasch, damals auf Platz 203 der Liste, fertigte Serena Williams im einzigen Satz des Spiels mit 6:1 ab.
"Vielleicht sollte ich sie jetzt herausfordern..."
Auf die Frage, ob er selbst gegen Serena Williams antreten wolle, ließ sich McEnroe allerdings zu keiner konkreten Antwort hinreißen. "Warum fragen sie nicht Roger Federer?", überlegte er. "Ich denke, ich kann immer noch spielen und ich könnte immer noch... Ich meine, meine Kinder glauben nicht, dass ich Serena noch schlagen könnte. Vielleicht sollte ich sie jetzt herausfordern, wenn sie schwanger ist."
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