Serena Williams, die 22-Millionen-Dollar-Frau

Die US-Amerikanerin setzt sich mit dem Finaleinzug von Melbourne an die Spitze der ewigen Preisgeld-Rangliste im Frauensport. Nun will sie auch den vierten Turniersieg bei den Australian Open.
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Serena Williams hat sich mittlerweile über 22 Millionen Dollar erspielt.
Bongarts/Getty Images Serena Williams hat sich mittlerweile über 22 Millionen Dollar erspielt.

MELBOURNE - Die US-Amerikanerin setzt sich mit dem Finaleinzug von Melbourne an die Spitze der ewigen Preisgeld-Rangliste im Frauensport. Nun will sie auch den vierten Turniersieg bei den Australian Open.

Im Achtelfinale der Australian Open lag Serena Williams gegen Victoria Azarenka schon mit 3:6 und 4:2 zurück, als die junge Weißrussin plötzlich wie benommen über den Platz torkelte und schließlich in der Höllenhitze aufgeben musste. Gegen Swetlana Kusnetsowa, eine Runde später, hatte Williams den ersten Satz verloren und kämpfte selbst schwer mit den brutalen Temperaturen auf dem Centre Court, als die Turnierorganisatoren mitten im Spiel das Dach schließen ließen – Williams startete in der frischeren „Hallenluft“ eine Aufholjagd und siegte noch in drei Sätzen. „Es ist fast so, als ob da oben jemand ein Auge auf mich geworfen hat“, sagt die Amerikanerin, die beim Grand-Slam-Treffen in Melbourne wie eine Entfesselungskünstlerin auftritt und sich noch immer irgendwie und irgendwann aus jeder brenzligen Situation stiehlt.

Nun steht sie am Samstag zum vierten Mal im Finale der Australian Open, in einem Duell zweier kleiner, groß gewordener Schwestern gegen die Russin Dinara Safina. Und wenn das Gesetz der Serie hält, dann wird sie dieses Turnier auch zum vierten Mal gewinnen. 2003 hielt sie den Pokal erstmals in der Höhe, dann 2005, dann 2007. Und nun auch 2009? „Je weiter ich in einem Turnier gekommen bin, umso schwerer wird es, mich zu schlagen“, sagt die 27-Jährige, die sich mit ihrem Halbfinalsieg über Jelena Dementiewa (Russland) schon mal an die Spitze der ewigen Preisgeld-Rangliste im Frauensport setzte - mit Einnahmen von 22,725 Millionen Dollar verdrängte die bullige Fighterin die kürzlich zurückgetretene Golferin Annika Sorenstam von Platz 1. Auf dem langen, turbulenten Weg vom ersten 140-Dollar-Siegerscheck 1995 in Quebec City bis zur Allzeit-Rekordverdienerin hat diese schillernde Athletin dem Publikum schon alles Mögliche und Unmögliche geboten: Mal war sie die einzigartige Dominatorin des Damentennis, mal viel lieber Schauspielerin und Model als Tennisspielerin – und dann verblüffte sie im nächsten Dreh ihrer Laufbahn wieder als Comebackspielerin mit unberechenbarer Kraft.

2007 kam sie als Nummer 81 der Rangliste nach Melbourne, nur um dann den Titel gegen die versammelte Weltspitze mit nach Hause zu nehmen. „Bei mir weiß man nie, woran man ist. Das ist meine größte Stärke und manchmal auch meine größte Schwäche“, sagt die Amerikanerin, die inzwischen schon neun Grand-Slam-Pokale eingesammelt hat. Nummer zehn soll nun folgen nach diesem strapaziösen Turnier der Wetterkapriolen, nach einem Turnier, das auch sie bis an die Grenzen des Machbaren trieb. „Heiß, heißer, Melbourne 2009“, sagt Williams, „ich bin Hitze gewöhnt. Aber das hier, das war schon ein Kracher.“

„Sie ist die beste Wettkämpferin auf der Tour - mit klarem Abstand“, sagt die frühere Weltranglisten-Erste Tracy Austin. Am Freitag holte sie mit Schwester Venus bereits den Doppeltitel (gegen Sugiyama/Schiavone), schraubte die Gewinnsumme auf 22823575 Dollar. Doch das sollte nur Teil 1 der Williams-Siegerstory 2009 in Melbourne gewesen sein.

Jörg Allmeroth

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