Sechzig für 2018 - Die neuen Botschafter für Olympia
Warum es schon viele Gesichter für München gibt, aber noch wenig Sponsoren. Und von wem das IOC bald Post bekommen wird
MÜNCHEN An so einem Spätsommertag wie gestern wurde auch Erhard Keller warm. „Wie schön die Berge da liegen“, schwärmte der Eisschnelllauf-Olympiasieger von 1968 und 1972 und ab sofort einer der neuen Botschafter für die Olympia-Bewerbung 2018, „warum ist man da nicht schon früher auf die Idee gekommen, Winterspiele nach München zu holen.“
Kam man ja, schon vor mehr als 20 Jahren, nur scheiterten die Pläne lange Jahre an den Widerständen vieler deutscher Sportfunktionäre.
Lange hatte auch die Suche nach einem Gesicht der Bewerbung gedauert, nun gibt es schon ganz viele Gesichter.
Nach Präsentation des 23-köpfigen Kuratoriums mit Vorzeigedame Katarina Witt vor zwei Monaten nannte die Bewerbungs-GmbH gestern gleich 60 neue Olympia-Botschafter (siehe rechts). 60 aktive und ehemalige Spitzensportler, Athleten mit insgesamt 171 Olympia-Medaillen, 88 davon in Gold.
Sie sind ab sofort die Stimmungsmacher für 2018. „Sie sollen in der Bevölkerung für uns werben“, sagte Bewerbungs-Chef Bernhard Schwank, „und bei Sponsoren“. Das wird auch nötig sein, denn einziger Großsponsor ist bisher BMW, der bayerische Autobauer gegenüber vom Olympiapark. Es wird noch dauern, bis die Bewerbungskosten von 30 Millionen Euro finanziert sind. „Das Geld sitzt zur Zeit nicht so locker“, sagt Schwank.
Erst einmal muss sich München bis 15. Oktober überhaupt beim IOC in Lausanne als Bewerber anmelden. Dazu braucht es zwei formlose Briefe, einen von DOSB-Boss Thomas Bach, einen von OB Christian Ude. Das ist das noch das Einfachste an der Bewerbung. Und das billigste. Das Einschreiben in die Schweiz kostet 2,75 Euro. fk