Monte Carlo -
Es sind die kleinen Dinge, die
Sebastian Vettel
momentan
hoffen lassen. Und vielleicht gehört diese Kindheitserinnerung ja dazu:
Der
Serien-Weltmeister der letzten vier Jahre
war noch ein Junge, konnte gerade über das Lenkrad schauen, da übte er schon mal das Autofahren auf engstem Raum.
„
Mit einem Ford Fiesta in unserem kleinen Garten
“
, erinnert
er
sich heute,
„
habe ich versucht, mir das selbst beizubringen.
“
Wieso Vettel ausgerechnet jetzt mit dieser Anekdote um die Ecke kommt? Nun, am Sonntag steht wieder das engste Formel-1-Rennen der Saison an, ein Rennen, so eng, dass Nelson Piquets Spruch „wie mit einem Hubschrauber im Wohnzimmer“ weltberühmt geworden ist. Am Sonntag (14 Uhr, RTL und Sky live) rasen die Piloten also wieder durch die engen Gassen und Häuserschluchten des Fürstentums Monaco – u
nd es gibt durchaus Gründe, die Vettel zuversichtlich zum sechsten Saisonlauf reisen lassen – trotz der Dominanz von Lewis Hamilton und Nico Rosberg in den übermächtigen Mercedes-Silberpfeilen.
In Monaco kommt es naturgemäß weniger auf die Power des Autos an, wenn es noch eine wirkliche Fahrerstrecke gibt in der Formel 1, dann ist es das Stadtrennen. „
Man braucht dort etwas weniger Motorenleistung als auf anderen Rennstrecken
“
, sagt Vettel, dies sei im Kampf gegen den starken Mercedes-Antrieb viel wert. Das mag klingen wie ein frommer Wunsch, denn zumindest bei trockenen Bedingungen spricht wenig dagegen, dass Mercedes auch an der Cote d'Azur die erste Startreihe bildet. Der fünfte Doppelsieg in
Serie
wäre dann wohl nur noch Formsache.
Und Vettel selbst hat seit Saisonbeginn nachhaltige Probleme mit seinem neuen Auto, wird von diesem regelmäßig im Stich gelassen. Zuletzt blieb er erstmals seit fast zwei Jahren fünf Rennen
hintereinander
ohne Sieg.
Doch da ist eben noch etwas, das Vettels Laune und seine Zuversicht deutlich verbesserte: Beim
letzten Rennen in Spanien schloss
er vorerst Frieden mit seiner
„
Suzie
“
,
wie er den Red Bull heuer genannt hat,
der Weltmeister durfte sich mal wieder als Rennfahrer fühlen. Nach einem verkorksten Qualifying funktionierte der neue RB10 am Rennsonntag endlich, vom 15. Startplatz fuhr Vettel auf Rang vier vor, zeigte zahlreiche wilde, meisterhafte Überholmanöver.
Aus heiterem Himmel kam das wohl nicht. Vor dem Rennwochenende war das Chassis an Vettels Boliden gewechselt worden.
A
uch mental hat sich etwas getan bei Vettel, das glaubt zumindest sein Umfeld.
„
Sebastian hat sich stark mit der Situation auseinandergesetzt und seine Einstellung überprüft", sagt Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko
zu
„
Auto Bild Motorsport:
„
Er hat viel darüber nachgedacht, was er ändern muss, um seinen Biss zurückzubekommen.
“