Sebastian Vettel, der Rekordjäger

Sebastian Vettel gewinnt auch sein viertes Rennen hintereinander – und knackt nebenbei noch einen Rekord von Formel-1-Legende Ayrton Senna. 
von  fil

Sebastian Vettel gewinnt auch sein viertes Rennen hintereinander – und knackt nebenbei noch einen Rekord von Formel-1-Legende Ayrton Senna. „Für die WM war das ein Riesenschritt”

GREATER NOIDA Und dann machte Sebastian Vettel doch noch einen Fehler. Auf dem Weg zum Parc Fermé, wo der Heppenheimer seinen Red Bull abstellen sollte, blieb der Bolide plötzlich stehen. Vettel hatte schlicht den Motor etwas zu früh ausgemacht. Sein Teamkollege Mark Webber musste ihn von hinten anstupsen – und das Auto in die richtige Position schieben.

Das Rennen von Indien hatte Vettel da längst gewonnen, und damit einen weiteren großen Schritt zum Titel-Triple gemacht. Vier Rennen hat Vettel nun nach dem Sieg in Indien schon hintereinander gewonnen in der Formel 1. Zudem knackte er im Vorbeifahren auch noch einen Uralt-Rekord von Ayrton Senna: In den letzten drei Rennen war Vettel in jeder Runde auf Rang eins – ein Kunststück, das noch nicht mal Rekordweltmeister Michael Schumacher in seiner dominanten Zeit geschafft hatte. Dementsprechend gelöst war der Rekordjäger Vettel, der nun als erst dritter Fahrer nach Schumacher und Alonso die 1000-Punkte-Marke geknackt hat, auf dem Siegerpodest und der anschließenden Pressekonferenz. „Für die WM war das natürlich ein Riesenschritt”, sagte Vettel nach der Champagner-Dusche, „ich bin sehr, sehr stolz und glücklich.”

Angesichts von Vettels beeindruckender Dominanz blieb selbst seinem ärgsten Rivalen Fernando Alonso nichts anderes übrig, als fair zu gratulieren. Alonso war in Indien ein beinahe perfektes Rennen gelungen. Von Startplatz fünf ins Rennen gegangen, war er trotz eines eher unterlegenen Ferraris bis auf Platz zwei vorgefahren. „Das war eines meiner besten Rennen”, sagte Alonso. Doch mehr als Schadensbegrenzung hatte er so nicht betreiben können. „Es ist im Moment nicht einfach gegen Red Bull. Wir müssen ihnen gratulieren, sie waren fantastisch”, räumte Alonso ein.

Sein zwischenzeitlicher Vorsprung von 44 Punkten hat sich mittlerweile in einen Rückstand von 13 Zählern verwandelt. Noch hat Alonso zwar drei Rennen Zeit, den Trend zu stoppen und die Verhältnisse wieder umzukehren. Allein, so richtig daran glauben will im Fahrerlager keiner mehr. Zu stark waren Vettel und Red Bull zuletzt. Zwar erwartet Red-Bull-Boss Christian Horner beim nächsten Rennen in Abu Dhabi kommenden Sonntag nicht den fünften Sieg Vettels hintereinander. Im Gegenteil: „Abu Dhabi könnte die Strecke sein, die uns am wenigsten liegt”, sagte er. Und doch scheint es derzeit wahrscheinlicher, dass Vettel schon nach dem vorletzten Rennen in Austin/Texas zum dritten Mal Weltmeister sein wird, als dass Alonso ihn noch mal überholt. 25 Punkte müsste Vettel nach Austin vor Alonso liegen. „Wir wollen in Brasilien jubeln, und ich bin sicher, dass wir das machen”, sagte Alonso dennoch.

Vettel dagegen gab sich betont gelassen. „Ich bin sehr stolz, glücklich und genieße jetzt einfach den Moment.” Sprach’s, und nutzte die Gelegenheit, seinem Team eine Liebeserklärung zu machen. „Ich stehen 100 Prozent hinter dem Team und das Team 100 Prozent hinter mir”, sagte Vettel. Die Anfang der Woche aufgekommenen Spekulationen über einen unterschriebenen Vorvertrag bei Ferrari bezeichnete er als „Bullshit”.

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