Schweizerin Gut begeisternd - Riesch enttäuscht

Große Freude bei den Ski-Nationen Österreich und Schweiz: Routinier Michael Walchhofer und Teenager Lara Gut begeistern mit ihren Siegen in St. Moritz. Enttäuschte Mienen gab es bei der deutschen Mannschaft.
von  Abendzeitung
Lara Gut
Lara Gut © AP

Große Freude bei den Ski-Nationen Österreich und Schweiz: Routinier Michael Walchhofer und Teenager Lara Gut begeistern mit ihren Siegen in St. Moritz. Enttäuschte Mienen gab es bei der deutschen Mannschaft.

Routinier Michael Walchhofer und Teenager Lara Gut haben den Ski-Nationen Österreich und Schweiz mit ihren Siegen einen Freudentag beschert, die deutschen Athleten um Maria Riesch gingen fast leer aus. Während Walchhofers Erfolg in Gröden am Samstag die ein Jahr lange Durststrecke der österreichischen Herren in der Königsdisziplin Abfahrt beendete, weckte die 17-jährige Gut mit dem Gewinn des Super-G in St. Moritz bei ihrem Heimpublikum die Hoffnungen auf die Rückkehr in glorreiche Weltcup-Zeiten. Während Maria Riesch ausschied, sorgte Gina Stechert (Oberstdorf) mit Rang elf für das beste Ergebnis des Deutschen Skiverbands (DSV).

Die Partenkirchenerin Riesch und die anderen Stars der Damen-Szene machten düstere Mienen, hell strahlte trotz Nebels und Schneefalls in St. Moritz der Stern der erstmals im Weltcup erfolgreichen Lara Gut. «Damit hätte ich nie gerechnet, das ist ein unglaubliches Gefühl», jubelte die Schweizerin, nachdem sie zum Sieg vor ihrer Teamkollegin Fabienne Suter und Nadia Fanchini (Italien) gerauscht war. Die als Mitfavoritin ins Rennen gegangene Riesch haderte mit ihrem verpatzten Lauf. «Ich bin zu gerade in den Steilhang gefahren. Das war ein Linienfehler», bekannte sie. Zudem plädierte die 24-Jährige dafür, «dass die besten mit den Nummern 8 bis 15 statt 16 bis 22 fahren. Oft haben die ab Nummer 20 keine Chance mehr.» Auch die ebenfalls ausgeschiedene Gesamtweltcup-Spitzenreiterin Lindsey Vonn («Die Kurssetzung war unglücklich») haderte mit den Umständen. Viktoria Rebensburg (Kreuth) und Weltcup-Debütantin Nicola Schmid (Oberstdorf) kamen ebenfalls nicht ins Ziel. In der Abfahrt am Sonntag (11.00 Uhr/Eurosport) will Riesch wieder auftrumpfen: «Ich darf jetzt nicht verzagen.» Im Gesamtklassement führt Vonn (USA) mit 438 Punkten weiter vor Tanja Poutiainen (Finnland/400) und Riesch (378).

Miller beeindruckt von Walchhofer

Bei den Herren schwärmte selbst der bezwungene US-Star Bode Miller von der Vorstellung des Siegers. «Ich bin wirklich gut gefahren, aber Michael Walchhofer ist ein guter Gleiter. Den hier zu schlagen, ist fast unmöglich», sagte der Gesamtweltcupsieger über den 33-Jährigen. Dieser hatte Miller auf Rang zwei vor dem Kanadier Manuel Osborne- Paradis verwiesen. An selber Stelle hatte Walchhofer vor einem Jahr den letzten Erfolg eines österreichischen Abfahrers eingefahren. Im Gesamtweltcup führt weiter der Norweger Aksel Lund Svindal (398), der diesmal als 34. ohne Punkt blieb. Die deutschen Abfahrer konnten mit Ausnahme von Debütant Hannes Wagner (Hindelang) als 36. nicht zufrieden sein. Der Partenkirchener Andreas Strodl wurde 44., sein Bruder Peter kam auf den 49. Rang. Der Ebinger Stephen Keppler verfehlte ein Tor. Am Sonntag und Montag geht es für die Herren im italienischen Alta Badia mit Riesentorlauf und Slalom weiter. (dpa)

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