Schumi, hilf!

Massa-Vertreter Badoer, der anstelle des unfitten Rekord-Weltmeisters für Ferrari fährt, präsentiert sich langsam wie eh und je. Da kann auch Schumacher am Kommandostand nichts machen
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Luca Badoer fuhr in Valencia im Training nur hinterher.
dpa Luca Badoer fuhr in Valencia im Training nur hinterher.

Massa-Vertreter Badoer, der anstelle des unfitten Rekord-Weltmeisters für Ferrari fährt, präsentiert sich langsam wie eh und je. Da kann auch Schumacher am Kommandostand nichts machen

VALENCIA Luca di Montezemolo ist ein optimistischer Mensch. Aber in diesem Fall scheint sich der Ferrari-Boss als absoluter Traumtänzer zu erweisen. „Wir werden mit einem aus dem Veneto gewinnen“, sagte Montezemolo unter der Woche bei einem Termin in Cortina d’Ampezzo.

Nun, Ferraris Ersatz-Ersatzfahrer Luca Badoer, der am Sonntag beim Rennen in Valencia (14 Uhr, RTL und Sky live) nach fast zehn Jahren Pause sein Formel-1-Comeback – als Vertreter des verunglückten Felipe Massa – erleben wird, stammt aus jener von Montezemolo angesprochenen Region. Doch, dass Badoer gewinnt in Spanien, ist in etwa so unwahrscheinlich wie dass es in Valencia schneien wird an diesem Wochenende.

Am Freitag steuerte Badoer den Ferrari beim ersten freien Training souverän auf den letzten Rang: 3,3 Sekunden fehlten ihm zur Spitze. Nachmittags verbesserte er sich immerhin auf den drittletzten Rang. Auf Lokalmatador Fernando Alonso, den Schnellsten am Freitag, fehlten dem wackeren Venetier 2, 6 Sekunden. In der Vollgasbranche schon mehr als eine Ewigkeit! Zudem wurde Badoer innerhalb von 34 Minuten insgesamt drei Mal in der Boxengasse wegen zu schnellen Fahrens geblitzt. Ihm wurde dafür eine Strafe von 5400 Euro aufgebrummt.

Aber es muss auch einen Grund geben, wieso Badoer in seinen bisher 49 Rennen keinen einzigen Punkt holte und wieso er seit fast zehn Jahren nur als loyaler Testfahrer angestellt ist bei der Scuderia.

Ferrari-Patron Montezemolo wird wohl spätestens am Freitag eingesehen haben, dass es nur wenig hilft, dem erfolglosesten Formel-1-Fahrer aller Zeiten den erfolgreichsten zur Seite zu stellen. Denn Michael Schumacher war zwar da am Freitag in Valencia. Er stand am Kommandostand und lachte viel mit Badoer. Aber nur durch gut zureden, beten und auf Monitore blicken, wird ein Badoer eben nicht unbedingt schneller. „Michael gibt mir moralische Unterstützung. Das hilft mir sehr“, sagte Badoer.

Doch auch der Italiener weiß, dass Schumacher als Witzeerzähler eigentlich verschenkt ist. „Ich bin ehrlich ein großer Fan von ihm. Ich habe mich gefreut, als er wieder ins Auto eingestiegen ist und zurückkommen wollte“, meinte Badoer. Schumis Comeback platzte wegen dessen lädiertem Nacken. Auch Badoer sollte nichts dagegen haben, wenn der Rekordweltmeister doch noch völlig gesund werden sollte in den nächsten Wochen.

F. Cataldo, P. Hesseler

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