Schumacher in Überhol-Not

Michael Schumacher klagt vor dem Rennen in Malaysia über den Silberpfeil: „Unser Auto hat ein Problem, wenn es hinterherfährt.“ Warum der aktuelle WM-Führende Fernando Alonso dem Rekord-Champion zur Seite springt.
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Zum Warten gezwungen: Frühestens in einem Monat wird Schumachers Silberpfeil signifikant besser.
dpa Zum Warten gezwungen: Frühestens in einem Monat wird Schumachers Silberpfeil signifikant besser.

SEPANG - Michael Schumacher klagt vor dem Rennen in Malaysia über den Silberpfeil: „Unser Auto hat ein Problem, wenn es hinterherfährt.“ Warum der aktuelle WM-Führende Fernando Alonso dem Rekord-Champion zur Seite springt.

Es kommt selten vor, dass Fernando Alonso und Michael Schumacher einer Meinung sind. Dass der Spanier, der bei Ferrari die Lichtgestalt Schumacher beerben soll, und der Rekordweltmeister der Formel 1 sich nicht besonders mögen, ist hinlänglich bekannt. Doch nun ist Alonso, der vor dem dritten Rennen am Ostersonntag in Malaysia (10 Uhr, RTL und sky live) die WM-Wertung anführt, Schumacher zur Seite gesprungen. „Die Formel 1 ist zur Zeit keine Rennserie, bei der es ums Überholen geht“, sagte der zweimalige Weltmeister, „so, wie die Autos konstruiert sind, ist Überholen sehr, sehr schwer.“

Schumacher wird das gerne gehört haben. Vor allem in der italienischen Presse war Schumacher nach dem Rennen in Australien vor einer Woche scharf attackiert worden – wegen seiner defensiven Fahrweise. 36 Runden lang war Schumacher, der schließlich als Zehnter ins Ziel kam, hinter dem jungen Spanier Jaime Alguersuari hinterhergefahren, ehe er endlich am Toro-Rosso-Piloten vorbeikam.

„Das war wie ein Duell im Kart. Jetzt weiß ich, wie man Rennen fährt. Gegen Schumacher konnte ich endlich mal richtig mit einem anderen Piloten kämpfen. Unsere Autos waren ähnlich schnell. Deshalb hat es auch so Spaß gemacht”, schwärmte der 20-jährige Alguersuari danach.

Schumacher dagegen musste sich rechtfertigen. Duelle um den zehnten Rang sind nicht das, was sich die Welt von seinem Comeback erwartet hat. „Unser Auto hat ein Problem, wenn es anderen hinterherfährt“, sagte er nun in Malaysia, „es ist aerodynamisch sehr empfindlich. Es ist uns fast unmöglich, andere zu überholen. Das hat auch Nico (Teamkollege Rosberg, d.Red.) erlebt. Da sind andere einfach besser.“

Ist der Silberpfeil also nicht nur zu langsam im Vergleich zum Ferrari und Sebastian Vettels Toro Rosso, sondern auch nicht zum Überholen gebaut? Sind Schumachers Probleme konstruktionsbedingt? Rosberg jedenfalls stimmt seinem Kollegen Schumacher zu. „Wir kommen nicht nahe genug heran, um überholen zu können“, sagte er.

Teamchef Ross Brawn aber widerspricht seinen Piloten. Das Formel-1-Superhirn bestätigt zwar, dass der unter seiner Regie entstandene erste echte Silberpfeil seit den fünfziger Jahren derzeit nicht konkurrenzfähig ist, doch ein Problem mit dem Überholen habe der Mercedes-Bollide nicht. „Dass unser Auto empfindlicher ist als andere, würde ich nicht sagen“, sagte der Brite nun zu „Bild“, „wenn wir demnächst mehr Performance haben, dann wird das Überholen für Michael und Nico leichter.“

Das Auto signifikant verbessern konnte Brawn aber in der letzten Woche freilich nicht. Erst beim Europaauftakt in Barcelona am 9. Mai bekommt der Silberpfeil neue Teile, die ihn schneller machen sollen. Schumacher weiß und akzeptiert das. Er will sich auch in den nächsten Wochen nicht beschweren. „Ich bin guter Dinge, ich weiß, dass sich bei uns einiges tut“, sagte der 41-Jährige.

So schön wie früher wird es aber wohl nicht mehr. Schumacher meinte: „Man muss schon ganz klar sagen, dass die Autos von 2002 bis 2004 interessanter waren. Sie waren schwieriger, schneller, präziser und auch diffiziler zu fahren. Das fordert die Rennfahrer schon etwas mehr und gibt anschließend die größere Zufriedenheit."

fil

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