Schumacher bremst sich

Beim DTM-Event im Olympiastadion ist Ralf Schumacher der Star – doch vor allem will er sein Auto schonen
von  fil

Beim DTM-Event im Olympiastadion ist der kleine Bruder des Rekordweltmeisters der Star – doch vor allem will er sein Auto schonen

MÜNCHEN Unterm Zeltdach verlegen Arbeiter gerade den Rasen für das Champions-League-Finale der Frauen am 17. Mai. Doch noch ist im Innenraum des Olympiastadions genug Asphalt, um drei gedrungen-flache Coupés darauf zu parken. Am 14. und 15. Juli wird die DTM wieder Station im Olympiastadion machen, nach der Premiere im letzten Jahr kommt die populärste Tourenwagenserie Europas wieder nach München. Zum ersten Mal dabei sein wird da auch BMW, die letztes Jahr beim Rennen schräg hinterm Vierzylinder nur Zaungäste sein durften.

Nun, da BMW nach 20 Jahren wieder einsteigt in die DTM, bekommen sie auch ihr Heimrennen. „Die Nähe zum Werk motiviert natürlich ganz besonders”, sagt Werksfahrer Dirk Werner. Doch zunächst beginnt auch für den Würzburger an diesem Wochenende das Abenteuer DTM. In Hockenheim werden er und seine fünf BMW-Kollegen zum ersten Mal gegen die arrivierte Konkurrenz von Audi und Mercedes antreten. Für Werner wird es zunächst wohl darum gehen, Erfahrung zu sammeln. Von der besitzt Audi-Mann Timo Scheider, 2008 und 2009 bereits Meister, genug.

Kein Wunder, dass sein Ziel in diesem Jahr kein anderes ist als Martin Tomczyk, der nach seinem Titelgewinn letztes Jahr von Ingolstadt nach München wechselte, wieder abzulösen als Champion. „Maximale Attacke, maximale Punkte!”, lautet seine Devise, „natürlich würde ich gerne wieder um den Titel mitfahren”, sagt er.

Ralf Schumacher will soweit gar nicht denken. Der mittlerweile 36 Jahre alte Bruder von Formel-1-Rekord-Weltmeister Michael geht zwar in seine fünfte DTM-Saison, doch er scheint noch immer ein wenig zu fremdeln mit den bedachten Rennwagen. Sein bestes Resultat ist ein zweiter Rang in Spielberg letzte Saison. Sein Boss, Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug, rechnet den bei den Fans äußerst beliebten Wahl-Salzburger zwar nunmehr zu den Sieganwärtern, doch Schumacher selbst bremst die Erwartungen. „Wir haben neue Autos, keiner weiß derzeit, wo wir stehen. Für mich geht es erstmal darum zu sehen, wo ich im Vergleich mit meinen Teamkollegen stehe”, sagt er.

An die Hatz unterm Zeltdach hat er eher miese Erinnerungen. Letztes Jahr setzte Schumacher, der mit seiner Frau Cora nach München gekommen ist, sein Auto gegen die Mauer, zog sich eine Gehirnerschütterung zu. Daraus hat er gelernt. „Letztes Jahr wollte ich hier ein Rennen fahren. Dieses Jahr ist meine Motivation eher, hier ein bisschen zu fahren, Autogramme zu schreiben und das Auto heil wieder heimzubringen”, sagt Schumacher. Auch eine Ansage.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.