Schüttlers Traum im Halbfinale zerplatzt

Den großen Favoriten wenigstens kurz geärgert und mit viel Applaus verabschiedet: Mit einer weiteren Energieleistung ist das erstaunliche Wimbledon-Comeback von Rainer Schüttler im Halbfinale zu Ende gegangen.
von  Abendzeitung
Rainer Schüttler
Rainer Schüttler © Bongarts/Getty Images

Den großen Favoriten wenigstens kurz geärgert und mit viel Applaus verabschiedet: Mit einer weiteren Energieleistung ist das erstaunliche Wimbledon-Comeback von Rainer Schüttler im Halbfinale zu Ende gegangen.

London Den großen Favoriten wenigstens kurz geärgert und mit viel Applaus verabschiedet: Mit einer weiteren Energieleistung ist das erstaunliche Wimbledon-Comeback von Rainer Schüttler im Halbfinale zu Ende gegangen. Gegen den Weltranglistenzweiten Rafael Nadal kämpfte der Korbacher zwar noch einmal bis zum Umfallen, war nach 121 Minuten beim 1:6, 6:7 (3:7), 4:6 aber letztlich ohne Siegchance.

Schüttler musste am Freitag nur 21 Stunden nach seinem zweitägigen Fünfsatzkrimi gegen Arnaud Clement im Viertelfinale schon wieder auf dem Platz. Und die 15.000 Zuschauer auf dem Centre Court sahen den erwarteten Beginn: Gegen Nadals Spin und Härte hatte der deutsche Außenseiter im ersten Satz nicht den Hauch einer Chance.

Kurzzeitige Dominanz

„Was ist hier los?“ schrie er über den Platz, und Kommentator Boris Becker antwortete in der BBC-Kabine: „Das Problem ist Rafael Nadal.“ Nur kurze Zeit später rieben sich aber alle verwundert die Augen, als Schüttler endlich im Spiel war. Mit geduldigen Grundlinienschlägen nahm er dem Spanier zum 2:1 den Aufschlag ab und dominierte die Partie plötzlich sogar.

Doch Nadal blieb ganz ruhig, konnte seine Fehler wieder reduzieren, nahm Schüttler ebenfalls den Aufschlag zum 5:5 ab und rettete sich in den Tiebreak. Von da an war das Kraftpaket von Mallorca wieder Chef auf dem heiligen Rasen, und Schüttler musste sich mit kleinen Erfolgserlebnissen zwischendurch begnügen.

Neues Traumfinale

Nadal bereitet sich dagegen nun auf das nächste Traumfinale gegen den fünfmaligen Champion Roger Federer vor. Der Schweizer setzte sich in seinem Halbfinale 6:3, 7:6 (7:3), 6:4 gegen Marat Safin aus Russland durch. Schon die vergangenen beiden Jahre standen sich die beiden im Endspiel an der Church Road gegenüber.

Zuletzt hatten in Wimbledon in Boris Becker und dem Schweden Stefan Edberg von 1988 bis 1990 drei Jahre nacheinander dieselben Spieler das Finale bestritten. Während sich Federer am Sonntag als erster Spieler der Profiära den sechsten Sieg in Folge sichern kann, wäre Nadal der zweite spanische Wimbledon-Sieger nach Manolo Santana 1966.

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