«Schon geil»: DEB-Team beim Turnier der Superstars

Vancouver (dpa) - Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hofft bei ihrem Olympia-Auftakt gegen Schweden auf den Sensations-Coup. Bundestrainer Uwe Krupp stellt dafür den mit zwölf Olympiasiegern von 2006 nach Vancouver gereisten Skandinaviern seine sieben Profis aus der NHL entgegen.
von  Abendzeitung
Uwe Krupp leitet das Training in Vancouver.
Uwe Krupp leitet das Training in Vancouver. © dpa

Vancouver (dpa) - Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hofft bei ihrem Olympia-Auftakt gegen Schweden auf den Sensations-Coup. Bundestrainer Uwe Krupp stellt dafür den mit zwölf Olympiasiegern von 2006 nach Vancouver gereisten Skandinaviern seine sieben Profis aus der NHL entgegen.

«Wir sind Außenseiter, egal mit wie vielen NHL-Profis wir antreten. Für uns geht es in jedem Spiel ums Überleben. Aber natürlich gehst du immer mit der Einstellung rein, gewinnen zu wollen», sagte Krupp.

Auch DEB-Generalsekretär Franz Reindl hat bei den 23 deutschen Puckjägern den Hunger nach Überraschungen ausgemacht. «Man spürt, dass Dabeisein nicht das einzige ist, was sie erreichen wollen», verriet Reindl und befand: «Uwe Krupp hat eine gute Mischung gefunden.» Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bunds (DEB), deren weitere Vorrundengegner Finnland und Weißrussland sind, erhält im Canada Hockey Place so viel Verstärkung aus der weltbesten Liga wie nie zuvor. Marco Sturm, Jochen Hecht, Marcel Goc, Dennis Seidenberg, Christian Ehrhoff, Alexander Sulzer und Thomas Greiss messen sich Woche für Woche mit den Superstars in der NHL.

Das allein garantiere jedoch nicht sofort einen Qualitätsschub für das DEB-Team, warnte Krupp. «Automatisch geht überhaupt nichts. Das wird eine schwierige Aufgabe für sie, denn sie haben einen größeren Druck. Aber alle sieben sind charakterlich stark und haben eine hervorragende Einstellung», erklärte der Bundestrainer.

Für das Duell mit den Schweden hat sich Krupp bereits auf Greiss als Stammtorwart festgelegt. Eine besondere Aufgabe kommt den Verteidigern Seidenberg und Ehrhoff zu. Mit viel Arbeit und überdurchschnittlich viel «Eiszeit» sollen sie Schwedens Star-Stürmer stoppen. «Wir stehen in der NHL länger als gewöhnlich auf dem Eis und spielen dort auch gegen die Top-Reihen», meinte Seidenberg cool.

Sven Felski brennt schon seit Tagen auf das hochkarätig besetzte Olympia-Turnier. «Es ist schon geil, gegen die Topleute zu spielen. Ich werde alles hier genießen», sagte der Stürmer von Meister Eisbären Berlin - und berichtete ein wenig stolz, dass ihm im olympischen Dorf sogar schon Kanadas Mega-Star Sydney Crosby über den Weg gelaufen sei. «Er hat mich zwar nicht erkannt, aber das ist schon okay», meinte der 35-Jährige flapsig.

Gegen die Schweden wird aus Spaß dann Ernst. In elf Olympia- Partien gegen die «Tre Kronors» gelang dem DEB-Team nur 1956 und 1984 jeweils ein 1:1, ansonsten setzte es Niederlagen. Doch Schweden- Stürmer Daniel Alfredsson glaubt nicht an einen Selbstläufer. «Von Deutschland erwartet niemand was. Die können raus gehen und drauf losspielen. Wir hingegen können nur verlieren», sagte Alfredsson der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Wir haben großen Druck, wollen unseren Titel verteidigen. Jeder ist von der Anreise geschlaucht, und wir hatten wir nur eine Trainingseinheit zusammen», unkte auch Torhüter Hendrik Lundquist. Felski will davon nichts wissen: «Die Schweden brauchen gar nicht trainieren, die verstehen sich blind.»

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