Schock-Moment bei Olympia: Kamera weggeweht - Die Sturm-Spiele von Pyeongchang

Pyeongchang - Es stürmt und stürmt und stürmt. Nach der olympischen Herren-Abfahrt ist nun auch der Riesenslalom der Damen wegen des starken Winds in Pyeonchang verschoben worden. Beinahe wäre es am Rande der Piste sogar zu einem Drama gekommen. Eine Böe erfasste am Montag eine TV-Kamera und ließ diese von einem knapp zehn Meter hohen Podest in die Tiefe stürzen. Bei dem Vorfall, der sich nach der Absage des Damen-Rennens ereignete, wurde niemand verletzt. Ein Mitarbeiter des kanadischen TV-Sender CBC berichtete, dass die Kamera samt Stativ direkt neben ihm zu Boden gekracht sei.
Und auch bei der Entscheidung im Snowboard-Slopestyle der Damen mischte der Wind kräftig mit und sorgte für reihenweise Stürze und sogar für Verletzungen. Dass die Organisatoren den Wettbewerb austragen ließen, kann die Olympia-Dritte Enni Rukajarvi nicht nachvollziehen: "Es war ziemlich gefährlich. Man wusste nicht, was einen erwartet. Sie hätten es absagen oder verschieben sollen". Die Münchnerin Silvia Mittermüller hatte sich im Training vor dem Finale am Knie verletzt und konnte nicht mehr antreten.

Die herabstürzende Kamera samt Stativ verfehlte einen TV-Mitarbeiter nur knapp. Foto: Michael Kappeler/dpa
Sturm-Verschiebungen - IOC noch nicht beunruhigt
Dass es noch Tage lang so windig in Pyeongchang sein soll, beunruhigt das Internationale Olympische Komitee aber noch nicht. "Es ist noch genügend Zeit. Alle Wettbewerbe lassen sich abwickeln", sagte IOC-Sprecher Mark Adams am Montag. "Es wäre verfrüht, über eine mögliche Verlängerung der Spiele zu sprechen."
Adams sprach davon, dass bei den Winterspielen 1998 in Nagano die Herren-Abfahrt "fünf Minuten vor der Schlussfeier stattfand". Tatsächlich wurde das Rennen um fünf Tage verschoben und neun Tage vor Ende der Spiele in Japan gestartet. Insgesamt fanden vor 20 Jahren sieben Rennen wegen des Wetters an einem anderen Tag als zunächst geplant statt.
Laut Wettervorhersage wird der starke Wind noch bis Mittwoch anhalten. Über einen Zeitraum von mehr als drei Tagen lasse sich der Wind aber nicht prognostizieren, sagte Sung Baik You, der Sprecher des Organisationskomitees.
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