"Schock" für Riesch: Nur Rang 24 bei Sieg von Vonn

Oben kam sie überhaupt nicht in Fahrt, unten fuhr sie mit großer Verspätung in Ziel: Maria Riesch hat bei der Weltcup-Abfahrt im französischen Val d'Isere die erste deutliche Niederlage in dieser Saison hinnehmen müssen.
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München/Val d'Isere - Oben kam sie überhaupt nicht in Fahrt, unten fuhr sie mit großer Verspätung in Ziel: Maria Riesch hat bei der Weltcup-Abfahrt im französischen Val d'Isere die erste deutliche Niederlage in dieser Saison hinnehmen müssen.

Nach ihren beiden Siegen in der Königsdisziplin im kanadischen Lake Louise blieb die Doppel-Olympiasiegerin im dritten Rennen auf Rang 24 weit hinter den Erwartungen zurück – und 2,28 Sekunden hinter der überlegenen Siegerin Lindsey Vonn aus den USA, die zuvor zweimal „nur“ Rang zwei hinter der deutschen Rivalin belegt hatte. „Das war schon ein kleiner Schock“, sagte die ziemlich bedröppelt dreinblickende Partenkirchnerin.

Angesichts des gewaltigen Rückstandes wirkte Maria Riesch auch ein wenig ratlos. Prompt kündigte sie an: „Ich muss wohl eine kleine Krisensitzung mit den Trainern einberufen.“ In den beiden Trainingsläufen auf der Piste „O.K.“ hatte Riesch immerhin Rang eins und Rang drei belegt. Doch als sie am Samstag bei klirrender Kälte und Sonnenschein auf die Strecke ging, war schnell klar: Das wird nicht der Tag der Partenkirchnerin. Falscher Ski, falsche Einstellung – bereits bei der ersten Zwischenzeit nach rund 33 Sekunden lag Maria Riesch 1,09 Sekunden hinter der vor ihr gestarteten Vonn zurück, im Ziel trennten sie Welten von der Rivalin. „Da bin ich ganz schön erschrocken“, sagte Riesch.

Ein Grund für die Pleite: Mit Blick auf die kalten Temperaturen und eine weiche Piste, die über Nacht von bis zu 40 Zentimeter Neuschnee geräumt worden war, hatte Maria Rieschs sonst so zuverlässiger Servicemann Stefan Böhler bei der Auswahl des Materials ganz offenbar danebengelangt. Die 26-Jährige nahm es gelassen: „Auch der Servicemann kann sich mal vergreifen.“ Außerdem, erklärte Riesch, müsse sie den Rückstand „schon auch auf die eigene Kappe nehmen“. Sie sei, sagte sie, mit der weichen Piste nicht zurechtgekommen: „Das waren nicht gerade meine Verhältnisse. Ich hatte eine härtere Piste erwartet, ich mag es lieber, wenn es eisig ist.“

Nach ihrer schlechtesten Platzierung in diesem WM-Winter hat Maria Riesch auch ihre bislang komfortable Führung im Gesamtweltcup beinahe verspielt. Nach neun Wettbewerben liegt sie nun noch 52 Punkte vor Lindsey Vonn, die Konkurrenz freilich liegt schon jetzt so weit zurück, dass es wohl bis zum Saisonende beim Zweikampf zwischen den beiden Dauerrivalinnen bleiben wird. Ihr Führung in der Abfahrtswertung hat Maria Riesch an Olympiasiegerin und Weltmeisterin Vonn in Val d'Isere erst mal verloren. Die Amerikanerin liegt nun 53 Punkte vor ihrer Freundin, bei der sie am Freitag wie üblich Weihnachten feiern wird.

Ohne eine Spitzenleistung von Maria Riesch sah auch die Gesamtbilanz der deutschen Frauen-Mannschaft nicht gut aus. In den ersten sieben Rennen dieses Winters hatte jeweils eine deutsche Ski-Rennläuferin auf dem Siegertreppchen gestanden, nun blieben die DSV-Damen zum zweiten Mal hintereinander ohne eine Top-Platzierung. Beste Deutsche war Gina Stechert aus Oberstdorf auf Rang 22, Isabelle Stiepel aus Mittenwald belegt Rang 41.

SID

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