Schock für Petkovic: Keine Australian Open
Die Australian Open finden ohne Andrea Petkovic statt. Die deutsche Nummer eins muss wegen einer Rückenverletzung passen. Es ist nicht die erste Blessur, die die 24-Jährige in die Knie zwingt. Auch für den Fed Cup droht die Darmstädterin auszufallen.
Melbourne/Frankfurt – Das Tennis-Jahr beginnt für Andrea Petkovic mit einem Schock: Die deutsche Nummer eins musste ihre Teilnahme an den Australian Open am Mittwoch wegen einer Stressfraktur im unteren Rücken absagen und wird mindestens sechs Wochen ausfallen. Damit dürfte die Darmstädterin auch beim Erstrundenspiel im Fed Cup gegen Tschechien Anfang Februar nicht zur Verfügung stehen. „Das ist natürlich eine riesige Enttäuschung“, sagte Petkovic nach der Diagnose, die einen Ermüdungsbruch im Iliosakralgelenk ergab.
Die 24-Jährige kehrte sofort nach Deutschland zurück, um sich dort weiteren Untersuchungen zu unterziehen. „Da quält man sich viele Wochen durch eine harte Vorbereitung, ordnet alles dem Sport unter und noch vor dem ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres ist man außer Gefecht gesetzt“, sagte Petkovic zerknirscht. Die Hessin war zuletzt am Dienstag beim WTA-Turnier in Sydney in der zweiten Runde an der Polin Agnieszka Radwanska gescheitert und hatte dort bereits während der Partie behandelt werden müssen. Auch beim ersten Turnier des Jahres in Brisbane hatte die deutsche Nummer eins über Rückenprobleme geklagt und war im Viertelfinale gegen die Estin Kaia Kanepi ausgeschieden.
„Ich quäle mich schon eine Weile damit herum, aber ich habe immer geglaubt, dass es besser würde und habe deswegen die Schmerzen bekämpft“, sagte Petkovic. Mit ihr hat bereits die zweite prominente Spielerin für das am kommenden Montag beginnende Turnier abgesagt. Erst am Montag hatte die US-Amerikanerin Venus Williams wegen einer Erkrankung ihren Startverzicht erklärt. Ein Fragezeichen steht auch noch hinter der Teilnahme von Titelverteidigerin Kim Clijsters. Auch die Berlinerin Sabine Lisicki und Julia Görges aus Bad Oldesloe plagen sich mit gesundheitlichen Problemen. Petkovic galt beim ersten Highlight des Jahres als große deutsche Hoffnungsträgerin. Den Meniskuseinriss, der sie gegen Ende des vergangenen Jahres zu einer Pause gezwungen hatte, hatte sie auskuriert und in der Vorbereitung nach eigenen Angaben so hart wie noch nie trainiert.
„Aber so schnell haut mich nichts mehr um. Nach meinem Kreuzbandriss und dem Meniskuseinriss weiß ich mit Verletzungen umzugehen“, sagte die Aufsteigerin der vergangenen Saison, die 2011 in Melbourne erstmals das Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers erreicht hatte. „Die Probleme sind hier in Australien zuletzt schlimmer geworden. Ich konnte lediglich 30 bis 45 Minuten ohne Schmerzen spielen“, berichtete Petkovic, die sich nach der Niederlage gegen Radwanska intensiv hatte untersuchen lassen. Dieser Check ergab die niederschmetternde Diagnose. „Das einzige, was ich jetzt machen kann, ist mich auszuruhen und zu hoffen, dass der Knochen so schnell wie möglich verheilt“, sagte Petkovic.
„Die Ärzte haben gesagt, dass es sechs bis acht Wochen dauern kann, aber ich bin zuversichtlich, dass alles gut wird.“ Gut in Schwung präsentiert sich dagegen Philipp Kohlschreiber. Der Bayreuther gewann bei der Australian Open-Generalprobe in Auckland mit 4:6, 6:4, 6:3 gegen den US-Amerikaner Ryan Harrison und steht damit im Viertelfinale. In der Runde der letzten Acht trifft Kohlschreiber, der die Veranstaltung in Neuseeland 2008 gewonnen hatte, auf den an Nummer zwei gesetzten Spanier Nicolas Almagro, der Santiago Giraldo aus Kolumbien mit 6:4, 6:2 bezwang.