Schmitt und Co. überzeugen in Zakopane

Zakopane (dpa) - Martin Schmitt war hochzufrieden, Michael Uhrmann sieht Licht am Ende des Tunnels und Bundestrainer Werner Schuster erfreute sich an einem tollen Team-Ergebnis im Skisprung.
Die deutschen Luftakrobaten machen weiter Spaß und geben angesichts von starken Ergebnissen Anlass zur Hoffnung bei den Weltmeisterschaften ab dem 18. Februar in Liberec. Mit Platz drei und fünf beim Weltcup in Zakopane war Schmitt einmal mehr das Zugpferd im Team, doch in seinem Sog steigerten sich auch die anderen fünf Springer. An die beiden österreichischen Überflieger Gregor Schlierenzauer und Wolfgang Loitzl, die sich die Siege teilten und dafür sorgten, dass das Team Austria im Jahr 2009 noch ungeschlagen ist, reichen die DSV-Springer allerdings nicht heran.
«Die wichtigste Erkenntnis von Zakopane ist, dass sich alle steigern konnten. Martin hat alle inspiriert und somit für ein tolles Mannschaftsergebnis gesorgt», sagte Schuster und sah dabei sehr zufrieden aus. Vor allem die Tatsache, dass sich weder Schmitt noch die anderen Routiniers Uhrmann und Michael Neumayer von dem eher schwachen Abschneiden beim Skifliegen am Kulm vor einer Woche aus der Ruhe bringen ließen, macht Mut. «Wir können optimistisch nach vorn blicken», meinte Schuster. Der Coach hatte allerdings auch registriert, dass ein beträchtlicher Teil der Weltelite Zakopane ausgelassen und sich stattdessen einem Spezialtraining im Hinblick auf die WM unterzogen hatte.
Für Martin Schmitt spielte das keine Rolle. Er unterstrich mit seinen Auftritten die Zugehörigkeit zur Weltelite. «Ich bin hochzufrieden. Es war ein tolles Wochenende, ich habe es sehr genossen», sagte der Schwarzwälder, der trotz der Ergebnisse seine Sprünge weiterhin selbstkritisch analysiert. «Am Samstag war der Erste nicht optimal. Da stimmte besonders in der Anfahrt, beim Absprung und im ersten Flugdrittel einiges nicht», bekannte der Furtwanger. Dass er Schlierenzauer und Loitzl derzeit nicht das Wasser reichen kann, irritiert ihn aber ebenso wenig. «Man muss schon an die eigene Perfektion herankommen, um mit ihnen mitzuhalten. Ich will sie aber nicht beim nächsten Weltcup schlagen. Vielmehr möchte ich von Mal zu Mal den Abstand verringern», sagte Schmitt.
Auch Michael Uhrmann holte sich in Zakopane ein dringend benötigtes Erfolgserlebnis mit Platz sechs. «Das war endlich mal wieder etwas. Ich war stehengeblieben, nun geht es hoffentlich weiter voran», sagte der Springer aus Rastbüchl, der derzeit noch auf der Suche nach dem optimalen Material ist. Der Biss aber ist zurück. «Jetzt weiß ich, dass es doch geht. Aber es bleibt noch jede Menge zu tun», betonte er.
Da auch die Nachwuchsspringer Severin Freund (Rastbüchl) und Andreas Wank (Oberhof) das Finale der besten 30 erreichten und Stephan Hocke (Schmiedefeld) als Elfter sein kurzzeitiges Tief mit der verpassten Qualifikation für das Freitag-Springen schnell überwand, ist der Optimismus im deutschen Team in Richtung WM nicht unberechtigt.