Schmerzhafte Niederlage: Marco Huck ohne Chance gegen Briedis

Nächste Schlappe für Marco Huck. Nach der Niederlage nach Runden gegen den Letten Mairis Briedis ist neben dem WBC- auch der IBO-Gürtel futsch.
Matthias Kerber |
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Musste die Überlegenheit seines Gegners anerkennen: Marco Huck (l)
dpa Musste die Überlegenheit seines Gegners anerkennen: Marco Huck (l)

Dortmund - Es war der typische Kampf eines Schlägers gegen einen Boxer. Boxtechnik-Primat Marco Huck, der den Gürtel des unbedeutenden Verbandes IBO innehatte, versuchte es im Kampf um den WM-Gürtel der WBC gegen den Letten Mairis Briedis mit der Brechstange. Doch anders als in den meisten seiner Kämpfe, in denen Huck die Gegner mit unbändigem Kampfeswillen und Schlaghärte irgendwann überrollt, führte ihn Briedis vor. Das Punkturteil war einstimmig (111:116, 110:117, 109:118) und trotzdem schmeichelhaft für Huck.

Vielleicht war der Druck zu groß. Aber der Gegner war sehr stark. Er hat gut geboxt und gewonnen, ich gratuliere ihm", sagte der von Schlägen gezeichnete Käpt’n Huck. Der in nun 22 Kämpfen ungeschlagene Briedis ließ Huck ins Leere laufen, pendelte die Schläge aus, diktierte das Geschehen mit einer perfekten Führhand. Gegen die fand Huck zwölf Runden nie ein Mittel. Und so stand er hilf-, plan-, ideen- und chancenlos im Ring. Der Käpt’n bekam die Hucke voll.

Nichts war zu sehen von seinen überfallartigen Angriffen, seinen wüsten Schlagsalven, seiner Explosivität. Der 32-Jährige wirkte wie ein Schulhof-Schläger, der auf einen Gegner trifft, der keine Angst vor ihm hat und dem dann das Kämpferherz in die Hose rutscht. "Das bessere Auge hat gewonnen", sagt Briedis, der nach dem Kampf mit einer verschobenen Rippe in die Klinik kam.

Sein Bezwinger will den IBO-Titel nicht - einen Titel ohne Wert

Nicht nur das bessere Auge, der bessere Boxer hat gewonnen. Huck hat nach seiner Trennung im Jahre 2014 vom Sauerland-Boxstall und Coach Ulli Wegner seine immer schon überschaubare boxerische Linie verloren. Sein neuer Coach Oktay Urkal, der vierte seit 2014, konnte Hucks Nichtleistung nicht verstehen. "Ich weiß nicht, warum Marco nicht so frisch war", sagte Urkal über seinen Schützling, der das süße Leben schon mal mehr genießt als das harte Training und der vor dem Wiegen 18 Stunden fasten musste, um überhaupt das Gewichtslimit zu schaffen.

Wie soll es für Huck weitergehen? "Ich bin zu jung, um aufzuhören", sagte der Ex-Weltmeister, der jetzt vier seiner 45 Kämpfe verloren hat, und faselte noch von "einem Kampf auf Augenhöhe". "Ich bin ein wahrer Krieger. Wir holen uns den Titel wieder." Muss er vielleicht nicht, denn es könnte eine Posse geben, wie sie nur der Boxsport schreibt. Briedis hat kein Interesse am Titel der unbedeutenden IBO, mit dem Huck aber so plakativ hausieren gegangen war. Der Lette zahlte die geforderte Gebühr des Verbandes nicht. So konnte es sein, dass der Gürtel beim Verlierer bleibt. "Wir werden mit der IBO sprechen", verkündete Manager Kenan Hukic, der Bruder von Huck. Deutlicher könnte man nicht machen, dass es ein Titel ohne Wert ist.

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