Schicksalsspiel : "Ein bisschen Angst" vor Straßburg
München Beim ersten Blick auf die Euroleague-Gruppe schien der Plan für den FC Bayern seinerzeit relativ klar. Real Madrid, Fenerbahce Istanbul und Khimki Moskau sind die drei großen Favoriten, die den Gruppensieg unter sich ausmachen. Der FC Bayern muss neben Außenseiter IG Straßburg auch Roter Stern Belgrad hinter sich lassen, um als vierte Mannschaft in die zweite Runde einzuziehen.
Aber Basketball wäre ja langweilig, wenn alles so planbar wäre. „Diese harte Gruppe ist verrückt und völlig offen, alles kann passieren“, sagt Bayerns K.C. Rivers, der vergangene Saison noch mit Real die Euroleague gewann. Titelverteidiger Madrid ist mit nur zwei Siegen völlig überraschend Letzter in der Gruppe.
Lesen Sie hier: Bayern-Basketballer: Krisenbewährt
„Ich habe ein bisschen Angst“, gibt Nihad Djedovic offen zu, „weil in dieser Gruppe bis zum letzten Spiel alles möglich ist. Dass Real Madrid Letzter ist, macht mir Angst, denn sie werden wieder zurückkommen.“ Vor Madrid stehen Bayern, Belgrad und Straßburg mit je drei Siegen. Gerade weil der Champion aus Madrid in den letzten drei Spielen nochmal angreifen wird, ist das Gastspiel in Straßburg für den FCBB ein Schicksalsspiel, denn anschließend kommt ein zum Siegen verdammter Titelverteidiger in den Audi Dome und am letzten Spieltag müssen die Bayern nach Belgrad – dank der frenetischen Zuschauer wirkt Roter Stern zuhause fast unbesiegbar.
Die Ausgangslage ist also wieder klar, in Frankreich muss heute (20.30 Uhr, telekombasketball.de) ein Sieg her. Der Haken: Straßburg war bisher zuhause nicht nur fast, sondern wirklich unbesiegbar. Roter Stern, Real, sogar der sonst ungeschlagene und schon qualifizierte Tabellenführer Fenerbahce Istanbul – egal wer da kam, jeden schickten die Franzosen mit einer Niederlage nach Hause.
„Wenn du gegen Fenerbahce oder Roter Stern spielst, ist es extrem laut, Emotionen ohne Ende. Ich habe beide Spiele gesehen. Vielleicht haben sich die Spieler von Fenerbahce gesagt: Im letzten Viertel fangen wir richtig an, dann gewinnen wir“, erklärt sich Bayerntrainer Svetislav Pesic die überraschenden Niederlagen der Favoriten in Frankreich. „Aber wir werden von der ersten Minute angreifen, das ist keine Frage. Das ist eine neue Herausforderung, das macht Spaß im Spitzensport.“
Aufbauspieler Alex Renfroe wird beim Blick auf die Tabelle und den Spielplan klar: „Ich bin mir ziemlich sicher: Dieses Spiel müssen wir gewinnen, um es ins Top 16 zu schaffen.“ Klingt fast so, als wäre ein Weiterkommen inzwischen doch irgendwie planbar.