Sayonara Toyota, Grüezi Qadbak
Der Rückzug des kölsch-japanischen Teams ist eine gute Nachricht für BMW.
KÖLN Schließlich ging alles doch schneller als gedacht. Nur drei Tage nach dem Formel-1-Saisonende und dem Abschied des BMW-Sauber-Teams, scheint nun die Rettung des Rennstalls äußerst wahrscheinlich.
Die rund 350 Sauber-Mitarbeiter im schweizerischen Hinwil werden wohl auch nächstes Jahr noch in der Formel 1 sein, der immer noch etwas nebulöse Teamkäufer Qadbak wird von der FIA mit größter Wahrscheinlichkeit eine Starterlaubnis erhalten.
In Hinwil wird weiter gearbeitet werden, doch dafür gehen in Köln-Marsdorf die Lichter aus. Gestern gab Toyota in Tokio den Rückzug aus der Formel 1 bekannt. „Wir haben realisiert, dass wir keine andere Wahl haben“, sagte Präsident Akio Toyoda, „wir steigen völlig aus der Formel 1 aus“, erklärte er. „Ich entschuldige mich aus tiefstem Herzen bei den vielen Toyota-Fans, dass wir nicht in der Lage waren, die Resultate zu erzielen, die wir angepeilt hatten..“ Für die 750 Mitarbeiter im Formel-1-Werk in Köln bedeutet das das bittere Ende eines acht Jahre währenden erfolglosen Versuchs, endlich Erfolg in der Formel 1 zu haben.
Bei Toyota, wo einst Ralf Schumacher fuhr und sich zuletzt auch Timo Glock versuchte, lagen Anspruch und Wirklichkeit praktisch von Beginn an eher weiter auseinander. Siege und auch der WM-Titel sollten her. 139 Rennteilnahmen und das jeweils größte Budget im Feld – zuletzt rund 300 MIllionen Euro – reichten aber nicht. Zuletzt hatte Teamchef John Howett Kimi Räikkönen als möglichen Fahrer für 2010 genannt, einen Vertrag sei ihm vorgelegt worden. Der Ex-Ferrari-Mann und Weltmeister von 2007 erteilte Toyota öffentlich aber eine gehörige Abfuhr.
e Ein Verkauf der Fabrik sei derzeit nicht geplant, sagte Motorsport-Direktor John Howett dem Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters.
Team-Präsident Tadashi Yamashita brach bei der Rückzugs-Verkündung in Tränen aus, für BMW-Motorsportchef Mario Theissen bietet der Toyota-Rückzug – nach dem Abschied von Honda 2009 und dem BMW-Ende schon das dritte Werk, das sich aus der Formel 1 zurückzieht – aber Grund zur Freude. Die schweizer-arabische Stiftung Qadbak, die den Rennstall übernehmen will, hatte den endgültigen Kauf von einem sicheren Startplatz für 2010 abhängig gemacht. Die FIA hatte Qadbak als ersten Nachrücker für 2010 benannt. „Wir werden nun mit der FIA die entsprechenden Auswirkungen für das BMW Sauber F1 Team besprechen“, sagte Theissen.