Sarah Köhler erlöst Schwimmer mit Olympia-Bronze

Am Tag vor dem mit Spannung erwarteten Endlauf von Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock sorgt seine Verlobte Sarah Köhler für das erste deutsche Highlight bei den olympischen Schwimm-Wettbewerben.
Von Thomas Eßer und Christian Kunz, dpa |
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Sarah Köhler strahlt mit ihrer Bronzemedaille um die Wette.
Sarah Köhler strahlt mit ihrer Bronzemedaille um die Wette. © Michael Kappeler/dpa
Tokio

Vize-Weltmeisterin Sarah Köhler hat bei der Olympia-Premiere über 1500 Meter Freistil die Bronzemedaille gewonnen und damit die erste deutsche Beckenmedaille seit 2008 geholt.

Die 27-Jährige schlug in Tokio nach 15:42,91 Minuten an und verbesserte ihren deutschen Rekord (15:48,83 Minuten). Der Sieg ging an die US-Amerikanerin Katie Ledecky, die in 15:37,34 Minuten zu ihrem sechsten Olympiasieg schwamm. Silber sicherte sich ihre Landsfrau Erica Sullivan - und dann kam schon Köhler. "Ich weiß gerade selber nicht genau, was ich sagen soll. Ich habe die Chance einfach genutzt", sagte Köhler im ZDF.

Nach dem starken Vorlauf von Florian Wellbrock über 800 Meter Freistil hofft der Deutsche Schwimm-Verband am Donnerstag auf die nächste Medaille seit dem Doppelsieg von Britta Steffen im Jahr 2008. Steffen war zuvor die letzte deutsche Beckenschwimmerin bei einer olympischen Siegerehrung.

Am Tag vor dem Auftritt ihres Verlobten zeigte Köhler einen herausragenden Auftritt. Die Athletensprecherin steigerte sich im Vergleich zu ihren Vorleistungen klar. Es war nach Platz vier von Henning Mühlleitner über 400 Meter Freistil zum Auftakt und Platz sechs von Isabel Gose über dieselbe Distanz die dritte Finalplatzierung für den DSV in Tokio - und die erste Medaille.

Wie Wellbrock und Gose zählt auch Köhler zur Trainingsgruppe von Bundestrainer Bernd Berkhahn in Magdeburg, wohin sie im Sommer 2018 gewechselt war. Dort glückte ihr ein Leistungssprung. Der Vize-Weltmeisterschaft über 1500 Meter Freistil und dem Titel mit der Freiwasserstaffel im Sommer 2019 folgte ein Kurzbahn-Weltrekord über 1500 Meter Freistil im Winter. Als Olympia 2020 wegen der Corona-Pandemie verschoben wurde, verlegte die Jura-Studentin auch ihr Staatsexamen um ein Jahr nach hinten.

Anders als die Freistil-Asse schaffte es die WM-Vierte Franziska Hentke (32) nicht ins Finale und steht vor dem Ende ihrer Karriere. Nach dem Halbfinal-Aus über 200 Meter Schmetterling sagte die langjährige Leistungsträgerin der deutschen Schwimmer: "Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wird das das letzte Rennen gewesen sein." Hentke hatte als 13. mit einer Zeit von 2:10,89 Minuten den Endlauf verpasst. "Ich würde es gerne erklären, aber ich kann es nicht."

Hentke war 2017 Vizeweltmeisterin und 2016 Europameisterin über ihre Paradedistanz geworden. In 2:05,26 Minuten hält sie den nationalen Rekord. "Fakt ist, dass 2:10 absolut nichts ist und ich es aktuell nicht erklären kann", sagte die Magdeburgerin sichtlich niedergeschlagen und mit leiser Stimme über ihre Zeit.

© dpa-infocom, dpa:210728-99-568241/4

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