Sander liefert "mega-geilen Super-G" ab - Jansrud siegt
Gröden - Gut war sie, seine Fahrt auf der berühmt-berüchtigten "Saslong", das wusste Andreas Sander gleich.
Dennoch zeigte der Westfale nach dem Super-G in Gröden zunächst nur zögerlich die Faust. Er wusste schließlich, dass noch einige Könner oben am Start standen. Doch ob Olympiasieger Aksel Lund Svindal oder Weltmeister Hannes Reichelt - keiner war mehr schneller als Sander.
Platz fünf, so gut war der 27-Jährige aus Ennepetal noch nie in einem Weltcup-Super-G. Der letzte Deutsche, der im Super-G besser als Sander abschnitt, war Stephan Keppler. Der Ebinger fuhr an gleicher Stätte vor sechs Jahren auf Platz zwei.
"Mega-Geiler Super-G"
"Es hat Spaß gemacht, das ist ein mega geiler Super-G", sagte Sander, dessen Teamkollegen Josef "Beppi" Ferstl als 13. und Thomas Dreßen auf Rang 17 ebenfalls den besten Super-G ihrer Karriere zeigten. "Nicht nur ich", sagte Sander daher recht beglückt, "die ganze Mannschaft hat es drauf."
Beim 17. Weltcup-Sieg des Norwegers Kjetil Jansrud fehlten ihm nur 0,36 Sekunden auf sein erstes Weltcup-"Stockerl". Freuen durfte er sich zudem über das Ticket für die WM in St. Moritz im Februar. "Aber das", meinte Sander, "ist noch lang hin."
Jansrud dominiert
Lieber wollten er, Ferstl und Dreßen den Moment genießen. Sander berichtete von einer gewissen "Erleichterung, weil ich mich gar nicht so gut gefühlt habe am Start." Schon nach der ersten der vielen Wellen auf der gewohnt ruppigen Piste in den Dolomiten habe er gedacht: "Jetzt musst du richtig Gas geben." Das tat er, obwohl er zugeben musste, dass es an der Schlüsselstelle Ciaslat-Wiese "frecher gegangen wäre".
0,49 Sekunden lag er letztlich hinter Jansrud, der auch das dritte Speed-Rennen der Saison für sich entschied. Jansrud setzte sich hauchdünn vor Teamkollege Aleksander Aamodt Kilde durch (0,06 Sekunden zurück), Platz drei ging an Erik Guay (Kanada/+0,13 Sekunden).
Ferstl beeindruckt
Ferstl hatte 0,75 Sekunden Rückstand - beeindruckend, bestritt er doch erst sein drittes Rennen nach einjähriger Wettkampfpause wegen eines Kreuzbandrisses. Auch Dreßen (Mittenwald/+0,88) erkämpfte sich mit der hohen Startnummer 59 noch ein Top-Ergebnis.
"Es wäre noch so viel mehr drin gewesen", sagte Ferstl, und blickte ein klein bisschen neidisch zu Sander hinüber, der erstmals an der Siegerehrung teilnehmen durfte ("etwas Besonderes"). Hier und da, meinte Ferstl, "habe ich noch nicht so das Zutrauen. Das hat mir der Andi voraus."
Und vor allem Jansrud, der die Schwierigkeiten auf dem Kunstschneeband scheinbar spielerisch bewältigte. "Ich fühle mich wohl beim Fahren und haben Selbstvertrauen", sagte er, "das muss man genießen." Wie schnell es auch wieder vorbei sein kann, zeigte erneut sein Landsmann Svindal, der nach einem Fehler an der Ciaslat ausschied.
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